Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Peters: Forderung nach Niedriglöhnen einfältig und unsozial

(Frankfurt) - Als "einfältig und unsozial" hat der zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, die Argumentation zurückgewiesen, wonach Niedriglöhne die Konjunktur ankurbeln würden. Lohndumping würde im Gegenteil zu einer weiteren Schwächung der Binnenkonjunktur führen, was fatale Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft hätte, kritisierte Peters die Vorschläge von Professor Wolfgang Wiegard, vom Sachverständigenrat der Bundesregierung, am 12. Juli 2001.

Die Forderung nach Niedriglöhnen sei eine "alte Leier", die auch durch ständige Wiederholungen nicht überzeuge, sagte Peters. Der Gewerkschafter wies auf die große Lohnspreizung in den Tarifen der Metall- und Elektroindustrie hin, die sich zwischen knapp 18 Mark in der untersten und rund 28 Mark in der obersten Tariflohngruppe bewege. "Darunter geht nichts", sagte Peters. Mangelnde Kaufkraft im Inland würde die Abhängigkeit der Wirtschaft vom Export weiter fördern und die Produktion im Inland weiter schwächen. Wenn aber im Inland noch weniger gekauft werde, könnte auch kein zusätzlicher Arbeitsplatz geschaffen werden. Lohndumping würde diese Abwärtsspirale in ein Konjunkturtief und in noch höhere Arbeitslosigkeit weiter vertiefen.

Die Reallöhne der Beschäftigten müssen im Gegenteil wieder stärker wachsen, betonte Peters. Erst dann könnten sich die Verbraucher wieder in kürzeren Abständen z.B. ein neues Auto leisten oder etwas schneller die Kleidung oder Möbel wechseln. Wenn dann parallel zum boomenden Export auch die Binnenkonjunktur wieder anspränge, müssten die Arbeitgeber auch neue Arbeitsplätze schaffen.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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