Petersberger Umweltministergipfel lässt hoffen
(Berlin/Bonn) - Den Verlauf des in Königswinter bei Bonn gestern (4. Mai 2010) zu Ende gehenden "Petersberger Klimadialogs" hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) als "positives Signal zur Wiederaufnahme ernsthafter Klimaverhandlungen" begrüßt. "Nach dem zuletzt gescheiterten Weltklimagipfel von Kopenhagen ist es sehr wichtig, den internationalen Dialog wieder in Gang zu bringen und neue Projekte zum Klimaschutz anzuschieben", sagte die BUND-Klimaexpertin Antje von Broock. Der Transfer von Techniken zur umweltfreundlichen Energieerzeugung, die Unterstützung von Maßnahmen zum Wald- und Klimaschutz sowie Hilfen zur Anpassung an den Klimawandel in den Entwicklungsländern seien richtige Ansätze, um neue Allianzen innerhalb der globalen Staatengemeinschaft zu schmieden.
Längst zugesagte Finanzmittel und bereits laufende Projekte dürften jedoch nicht als neue Vorhaben präsentiert werden. Diese Aufforderung richte die Umweltorganisation vor allem an Bundesumweltminister Norbert Röttgen. "Auch durch Doppel- und Dreifachnennung ein- und derselben Mittel aus Programmen zum Biodiversitätsschutz, für die Entwicklungshilfe und den Klimafonds werden aus einem Euro keine zwei oder drei. Wenn Umweltminister Röttgen glaubt, das merkt keiner, dann täuscht er sich", sagte von Broock.
Der BUND forderte die Bundesregierung auf, jetzt jene Staaten in die kommenden Gesprächsrunden einzubeziehen, die in Kopenhagen massive Kritik am Procedere der internationalen Klimaverhandlungen geübt hatten, in Königswinter jedoch fehlten. Es müsse gelingen, rechtzeitig vor dem nächsten Weltklimagipfel im Dezember in Mexiko zwischen allen Staatengruppen eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher
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