Pressemitteilung | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK)

Pflegefachpersonen müssen mit am Tisch sitzen

(Berlin) - Anlässlich der am 7. Juli geplanten ersten Sitzung der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Vorbereitung einer Pflegereform fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) eine stärkere Einbindung der professionellen Pflege und warnt vor einer Abwertung des Berufs durch abgesenkte Qualifikationsanforderungen.

„Eine echte Pflegereform muss die professionelle Pflege stärken“, sagt DBfK-Präsidentin Vera Lux. „Gesundheitsministerin Warken hat recht, wenn sie mehr Kompetenzen für die Pflege fordert. Wer jedoch gleichzeitig den Berufszugang erleichtern will, fördert erneut die Deprofessionalisierung – und damit mittelbar auch Versorgungsrisiken. Quantität darf nicht vor Qualität gehen.“

Gesundheitsministerin Warken hatte im Interview mit der Rheinischen Post am 20. Juni erklärt, dass daran gearbeitet werde, den Berufseinstieg zu vereinfachen und Pflegenden mehr Kompetenzen zu geben.

Kritisch sieht der DBfK auch die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe. Nach bisherigem Stand scheint keine Vertretung der beruflich Pflegenden vorgesehen zu sein. „Die Menschen, die tagtäglich die Versorgung sicherstellen, müssen bei den Weichenstellungen für die Zukunft zwingend beteiligt werden“, so Lux weiter. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass über die Zukunft der Pflege entschieden wird, ohne die Pflege selbst mit an den Tisch zu holen.“

Eine echte Pflegereform müsse die Weichen so stellen, dass Pflegefachpersonen ihre Schlüsselrolle in der Gesundheitsversorgung voll entfalten könnten. Insbesondere akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen tragen dem DBfK zufolge dazu bei, Pflegebedarf hinauszuzögern oder zu verhindern, Gesundheitskompetenz zu stärken und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden – vor allem durch gezielte Maßnahmen in Prävention und Gesundheitsförderung. „Wenn wir professionelle Pflege richtig einsetzen, entlasten wir nicht nur das System, sondern verbessern die Versorgung spürbar. Doch dafür braucht es den politischen Willen, die Pflege endlich als professionelle Akteurin auf Augenhöhe zu behandeln. Unser Angebot, uns konstruktiv in die Gespräche einzubringen, steht“, so Lux.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK), Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: 030 219157-0

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