Pflegegeld für Angehörige: Gut gemeint – aber nicht gut genug
(Berlin) - Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt den Vorstoß von Familienministerin Prien, pflegende Angehörige mit einem Lohnersatzmodell besser finanziell zu unterstützen. Doch aus Sicht des DBfK greift dieser Ansatz deutlich zu kurz.
„Pflegende Angehörige brauchen mehr als Geld. Sie brauchen ein starkes Netz aus professioneller Begleitung, Beratung und Entlastung – und zwar dort, wo Pflege stattfindet: zu Hause“, erklärt DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper. „Ein Pflegegeld ersetzt keine Fachkraft, keine Anleitung im Notfall und keine kontinuierliche Versorgungssicherheit. Hier kommen Community Health Nurses ins Spiel.“
Die vom DBfK seit Langem geforderten Community Health Nurses (CHN) – spezialisierte Pflegefachpersonen mit akademischer Weiterbildung – könnten genau die Lücke schließen, die Angehörige heute oft überfordert: Sie beraten, steuern, intervenieren und stabilisieren in komplexen Pflegesituationen – vor Ort, verbindlich und niedrigschwellig.
„Wir stehen auf der Seite der Angehörigen – und wir wissen, dass sie nicht allein gelassen werden dürfen“, so Klapper weiter. „Ein Lohnersatz ist ein wichtiges Signal, aber keine Lösung für die strukturelle Überlastung. Wer es ernst meint mit häuslicher Pflege, muss in eine neue Versorgungslogik investieren – mit Community Health Nurses als Schlüsselrolle.“
Der DBfK fordert deshalb die flächendeckende Einführung von Community Health Nurses mit nachhaltiger Verankerung in die Regelversorgung.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK), Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: 030 219157-0