Pressemitteilung | (SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V.

Pflegende Angehörige: SoVD begrüßt Entbürokratisierung

(Hannover) - Entlastung für pflegende Angehörige in Sicht: Die umfangreichen Voraussetzungen, damit Nachbarschaftshelfer*innen sich ehrenamtlich um Pflegebedürftige kümmern dürfen, werden abgesenkt. Damit setzt die Landesregierung eine wichtige Forderung des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen um. Der Verband fordert seit langem, die Entlastung für diejenigen, die Angehörige zuhause pflegen, weniger bürokratisch zu gestalten und so für die Betroffenen für eine echte Hilfe zu sorgen.

Pflegebedürftige erhalten monatlich 131 Euro als sogenannten Entlastungsbetrag. Damit können sie zum Beispiel ehrenamtliche Helfer*innen bezahlen, die sie beim Putzen, Einkaufen oder anderen alltäglichen Arbeiten unterstützen. Das Ziel: Pflegende Angehörige sollen entlastet werden. Das Ganze ist bislang jedoch mit viel Bürokratie verbunden. „Es war uns schon immer schleierhaft, warum man als Helfer*in beim Einkaufen ein Führungszeugnis vorlegen und einen Pflegekurs mit 30 Stunden Umfang besuchen muss“, sagt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. „Es ist gut und richtig, dass das Führungszeugnis nicht mehr nötig ist und der Kurs nur noch acht Stunden umfasst. Denn diese hohen Hürden haben immer dazu geführt, dass es zu wenig helfende Hände und eine zu hohe Nachfrage gab. Viele Betroffene konnten den Entlastungsbetrag oft nicht ausgeben, weil sie niemanden gefunden haben“, betont Swinke. Er gehe davon aus, dass es durch die Änderung künftig mehr Menschen geben wird, die sich so unkompliziert für Bekannte oder Nachbar*innen einsetzen.

Seit drei Jahren fordert Niedersachsens größter Sozialverband die Entbürokratisierung des Entlastungsbetrags. „Wir begrüßen es sehr, dass unsere Forderung endlich umgesetzt wurde. Warum die Landesregierung dafür aber so lange gebraucht hat, ist uns ein Rätsel“, so der Vorstandsvorsitzende. Für ihn müsse die Unterstützung pflegender Angehöriger aber noch weiter gehen. „Aus unserem Beratungsalltag wissen wir, wie körperlich und emotional anstrengend Pflege ist. Deshalb brauchen wir bessere Angebote bei der Gesundheitsvorsorge vor Ort und der Prävention für diejenigen, die sich zuhause um ein Elternteil oder den*die Partner*in kümmern. Das muss die Landesregierung als nächstes angehen“, fordert der niedersächsische SoVD-Chef.

Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Stefanie Jäkel, Pressesprecher(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480

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