Pressemitteilung | (SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V.

Pflegende Frauen: SoVD fordert mehr Entlastung

(Hannover) - Noch immer kümmern sich meistens Frauen um ihre pflegebedürftigen Angehörigen. Die Folge: eine hohe zeitliche Belastung, finanzielle Nachteile und vor allem gesundheitliche Probleme. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen fordert deshalb anlässlich des „Internationalen Aktionstags für Frauengesundheit“ am 28. Mai eine stärkere Entlastung und bessere Unterstützung der Betroffenen.

Wer sich um pflegebedürftige Angehörige kümmert, investiert viel Zeit: 2023 waren es 49 Stunden in der Woche. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Dabei gab jede*r vierte Befragte an, hoch belastet zu sein. „Diese Zahlen können wir aus unserer Beratungsarbeit nur bestätigen. Es kommen viele pflegende Angehörige zu uns, die körperlich und psychisch erschöpft sind. Da die Pflege zu Hause in der Regel von Frauen übernommen wird, sind sie davon besonders betroffen“, erläutert Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Damit Angehörige durch die Pflege nicht selbst zum Pflegefall werden, müsse das Problem konsequent angegangen werden.

„Es reicht nicht, wenn Pflegekassen Pflegekurse anbieten und Infomaterial verschicken. Es muss definitiv mehr passieren“, fordert Swinke. Wichtig sei es vor allem, die Pflegenden zeitlich und finanziell zu entlasten, damit mehr Zeit für Erholung bleibt und sich Betroffene weniger Sorgen ums Geld machen müssen. „Wir brauchen dringend höhere Pflegeleistungen. Obwohl überall die Preise steigen, gab es hier seit 2017 erst eine einzige Anpassung. Außerdem fordern wir, ähnlich wie beim Elterngeld, eine bessere finanzielle Absicherung der Angehörigen. So kann das Armutsrisiko für pflegende Angehörige wirksam verringert werden“, so der Vorstandsvorsitzende.

Aus Sicht des SoVD müsse zudem eine bessere Aufklärung der Betroffenen erfolgen. „Die meisten wissen gar nicht, welche Entlastungsangebote es für sie gibt“, berichtet Swinke. Hier müsse die Information zielgerichtet und unkomplizierter erfolgen. „Für pflegende Angehörige ist es wichtig zu wissen, was ein Entlastungsbetrag ist, wie Kurzzeit- und Verhinderungspflege genutzt werden können und ob sie Anrecht auf Pflegeunterstützungsgeld haben“, sagt der niedersächsische SoVD-Chef.

Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Stefanie Jäkel, Pressesprecher(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480

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