Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Photoindustrie erwartet Exportbelebung / 2002 Leichter Exportzuwachs für deutsche Hersteller

(Köln) - Nach einer ausgesprochenen Schwächephase im 1. Halbjahr 2002 konnte das Exportgeschäft der deutschen Hersteller im Bereich Imaging & Phototechnik per 31. Dezember des vergangenen Jahres doch noch einen leichten Zuwachs von rund 1,2 Prozent gegenüber 2001 verzeichnen. Dies ist nicht zuletzt auf die erfreuliche ausländische Besucherresonanz bei der photokina 2002 in Köln, der Weltmesse der Photographie (25. - 30.09.), zurückzuführen. Als Ergebnis erfolgte eine erfreuliche Belebung der Ordertätigkeit insbesondere durch Abnehmer in den USA (+18 Prozent) aber auch in Ostasien (+13 Prozent).

Bei dieser erfreulichen Entwicklung darf jedoch nicht übersehen werden, dass moderate Preisanpassungen von durchschnittlich 1,8 Prozent im vergangenen Jahr unvermeidlich gewesen sind, was auf die nach wie vor bestehende Hochpreissituation im Standort Deutschland zurückzuführen ist. Unter Berücksichtigung dieser betriebswirtschaftlichen Komponente ergibt sich per Saldo für das Photoexportgeschäft im vergangenen Jahr lediglich Stagnation. Als Konsequenz dieser unbefriedigenden Kostensituation, die auch mittelfristig deutsche Fertigung im internationalen Wettbewerb erheblich verteuern wird, entschließen sich immer mehr Firmen auch im Bereich Imaging & Phototechnik zu verstärkter technischer Kooperation u.a. mit osteuropäischen Partnern, was im Vorfeld des EU-Beitritts im nächsten Jahr natürlich attraktiver wird.

Für das laufende Jahr erwarten die deutschen Photofirmen aus heutiger Sicht durchaus Exportsteigerungen von durchschnittlich 7 Prozent (real ca. 5 Prozent). Allerdings ist durch die derzeitige Kriegsandrohung international zunehmend Verunsicherung zu spüren, was dazu führt, dass im Einzelfall Kauf- und Investitionsentscheidungen auch im Photo-Profi-Bereich weltweit z.T. zurückgestellt werden. Man hofft daher auf eine baldige Normalisierung durch die friedliche Beilegung des Konflikts am Golf. Zunehmend erschwerend wirkt sich auch der Kursverfall des US-Dollars gegenüber dem EURO aus (25 Prozent in den letzten 12 Monaten). Dadurch verteuern sich deutsche Photoprodukte nochmals, und zwar nicht nur auf dem US-Markt, sondern vielmehr auch in den asiatischen Ländern, wo traditionell in Dollar fakturiert wird. Natürlich steigt mit der Euro-Stärke auch der Importwettbewerb auf den europäischen Märkten. Das trifft vor allem auf die japanische Konkurrenz zu, die vom empfindlich schwächelnden YEN profitiert. Die hohen Kosten einer Kursabsicherung führen bei den Firmen nolens volens zu einer Verringerung dieser Schutzmaßnahme, was wiederum das Währungsrisiko erhöht.

Vor diesem Hintergrund ist weiterhin intensives Marketing insbesondere auf Sekundärmärkten angesagt. Der Verband SPECTARIS wird deshalb weiterhin verstärkt u.a. gemeinsame Präsentationen der deutschen Photofirmen auf ausgewählten Märkten initiieren und begleitend organisieren. So findet die nächste Präsentation vom 11.-13. Februar 2003 in Dubai / Vereinigte Arabische Emirate statt, wo erhöhte Kaufkraft u.a. durch den Anstieg des Ölpreises zu verspüren ist. Für 2004 ist eine offizielle Beteiligung im Rahmen des Messeprogramms der Bundesrepublik Deutschland an der Photoforum in Moskau geplant. Auf Veranlassung von SPECTARIS werden diese Präsentationen als deutscher Pavillon gestaltet, verbunden mit einer attraktiven finanziellen Förderung.

Die deutsche phototechnische Industrie hat sich auf anspruchsvolle High-Tech-Produkte konzentriert. Ihre überdurchschnittliche Exportquote liegt bei 60 Prozent und darf damit zweifelsohne als Beweis für internationale Wettbewerbsfähigkeit gewertet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Kirchweg 2 50858 Köln Telefon: 0221/9486280 Telefax: 0221/948628-80

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