Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

PISA-Studie zeigt: Individuell fördern statt auslesen

(Berlin) - "Die Ergebnisse der PISA-Studie zeigen, dass grundlegende Reformen des deutschen Bildungssystems unausweichlich sind. Dies beginnt bei der vorschulischen Bildung, über eine praxisorientierte Lehrerausbildung bis hin zur Durchlässigkeit der Bildungssysteme", erklärte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am 4. Dezember in Berlin.

Andere an der Studie beteiligte Länder - wie beispielsweise Schweden - zeigten, dass eine Pädagogik der Vielfalt erfolgreiches Lernen erreiche. "Im Mittelpunkt muss die Förderung aller Schülerinnen und Schüler stehen, damit unterschiedlichen Begabungen und Lernvoraussetzungen Rechnung getragen wird", sagte Sehrbrock. Deshalb sei das Angebot an Ganztagsschulen flächendeckend umzusetzen, nicht als Kinderverwahrung, sondern als Ort individueller Förderung. "Sonst hagelt es weiter blaue Briefe!"

Die DGB-Bildungsexpertin warnte allerdings vor voreiligen Schlüssen: "Einen Spitzenplatz erreichen wir nur durch eine kritische Analyse der Studie. Gemeinsames Ziel von Bund und Ländern muss es jetzt sein, beim nächsten Vergleichstest unter den ersten zehn Ländern zu landen". Bislang sei Deutschland nur Spitzenreiter beim Auflegen von Modellprogrammen, nicht aber in der flächendeckenden Umsetzung erfolgreicher Konzepte. Klar sei allerdings schon jetzt: "Wir brauchen individuelle Förderung. Die Instrumente der Auslese, der Selektion gehören in die Mottenkiste".

Quelle und Kontaktadresse:
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