Pressemitteilung | IG BCE - Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie - Bundesgeschäftsstelle

Pläne für EU-Emissionshandel / Gefahr für Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze / Gemeinsame Position der europäischen Chemie-Sozialpartner

(Hannover) - Zur Abstimmung im Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes über den Emissionshandel am Dienstag, 7. Oktober 2008, erklären Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und Präsident der Europäischen Chemie-Gewerkschaftsföderation EMCEF sowie Hans Paul Frey, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC) und Vorstandsmitglied im europäischen Chemie-Arbeitgeberverband ECEG:

"Die zur Beratung anstehenden Vorschläge der EU-Kommission zum Emissionshandel sind eine Gefahr für Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze der deutschen Chemie-Industrie. Sämtliche im europäischen Chemie-Arbeitgeberverband ECEG organisierten Unternehmen und auch alle in der EMCEF vertretenen Chemie-Gewerkschaften sehen die aktuellen Pläne mehr als kritisch. Ein Verlust von Wettbewerbsfähigkeit der Branche kann im internationalen Wettbewerb nicht ohne Konsequenzen für die Arbeitsplätze bleiben."

Hohe Belastungen ohne effektiven Beitrag zum Klimaschutz

"Wir unterstützen Maßnahmen, um dem Klimawandel effektiv zu begegnen. Hierzu kann vor allem die chemische Industrie mit ihren innovativen Produkten einen vielfältigen Beitrag leisten. Durch die Kommissionsvorschläge zum Emissionshandel sind insbesondere kleinere Unternehmen betroffen, ohne dass ein signifikanter Beitrag zum Klimaschutz entsteht. Dem stehen zusätzliche Kostenbelastungen von 10 bis 35 Prozent gegenüber.

Sollten die jetzigen Pläne umgesetzt werden, müssten sogar die Unternehmen mit der bestmöglichen Technologie ("benchmark") in Sachen Klimaschutz hohe Zusatzkosten tragen. Hier droht eine Produktionsverlagerung in Regionen, die nicht dem Emissionshandel unterliegen. Dem Klimaschutz wäre damit nicht gedient, der europäischen Chemie-Industrie und deren Arbeitsplätzen jedoch massiv geschadet.

Wir alle sollten den Klimawandel mit geeigneten Mitteln angehen. Die Unternehmen aus Europa zu vertreiben, ist aber definitiv der falsche Weg", so Schmoldt und Frey abschließend.

Die gemeinsame Erklärung der europäischen Chemie-Sozialpartner ECEG und EMCEF steht Ihnen unter www.igbce.de in der deutschen Übersetzung zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Bundesvorstand Pressestelle Königsworther Platz 6, 30167 Hannover Telefon: (0511) 7631-0, Telefax: (0511) 7631-713

(tr)

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