Polen: Kein Wahlkampf gegen unabhängige Presse
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den polnischen Präsidenten Andrzej Duda auf, seine öffentliche Stimmungsmache gegen Journalisten der Zeitung Fakt unverzüglich einzustellen. Duda, der sich am 12. Juli einer Stichwahl für das Präsidentenamt stellen muss, wirft den Fakt-Journalisten vor, in den Wahlkampf gegen ihn einzugreifen. Fakt hatte zuvor über eine Begnadigung durch Duda in einem Pädophilie-Fall berichtet. "Freie, kritische und unabhängige Berichterstattung ist die Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten", erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. "Ob das einem wahlkämpfenden Präsidenten gerade in den Kram passt, ist zweitrangig."
Als "unverantwortlich" bezeichnet es der DJV-Vorsitzende, dass Duda mit der Eigentümerschaft von Axel Springer an der Zeitung Fakt offenbar antideutsche Ressentiments wecken wolle: "Bei Fakt arbeiten polnische Journalistinnen und Journalisten, die selbstverständlich keine inhaltlichen Weisungen des deutschen Eigentümers bekommen. Wer den Eindruck erweckt, sie wollten mit ihrer Berichterstattung Polen schaden, diffamiert die Kollegen und beeinträchtigt die deutsch- polnischen Beziehungen."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV)
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