Post-Mindestlohn großzügige Offerte
(Berlin) - Zu der anhaltenden Diskussion um den Post-Mindestlohn erklärt der DGB-Vorsitzende Michael Sommer am Donnerstag (6. Dezember 2007) in Berlin:
Die Gegner des Post-Mindestlohns in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik arbeiten gezielt mit falschen und irreführenden Argumenten, die über ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen oder ideologischen Vorurteile hinwegtäuschen sollen. Richtig ist:
Der Post-Mindestlohn liegt 25 Prozent bis 42 Prozent unter dem durchschnittlichen Entgelt, das die Post AG ihren Zustellern zahlt, obwohl das geltende Postgesetz der Regulierungsbehörde auferlegt, nur Lizenzen zu vergeben, wenn die Arbeitsbedingungen nicht wesentlich von denen der Post AG abweichen. Insofern ist der Post-Mindestlohn eine großzügige Offerte an die Post-Konkurrenten.
Wer wie Pin AG oder TNT mit mindestens drei bis sechs Euro Stundenlohn unter den üblichen Entgelten der Post AG das bedeutet nämlich der Mindestlohn - nach eigenen Angaben nicht konkurrenzfähig ist, hat offensichtlich ein nicht tragfähiges Geschäftsmodell und versucht, Managementfehler durch Lohndumping auszugleichen.
Konkurrenz über Dumpinglöhne aber vernichtet Arbeitsplätze, für die Existenz sichernde Löhne gezahlt werden.
Ich bin ganz sicher, dass es private Postkonkurrenten geben wird, die erfolgreich mit den Post-Mindestlöhnen am Markt bestehen können und Arbeitsplätze schaffen.
Der Post-Mindestlohn kann nur der Anfang sein. Wir brauchen entsprechende Regelungen für zahlreiche andere Branchen von der Zeitarbeit und dem Einzelhandel über das Hotel- und Gaststättengewerbe bis hin zur Entsorgungswirtschaft.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
Axel Brower-Rabinowitsch, Leiter, Presse- / Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen
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