Pressemitteilung | Verband Deutscher Prädikatsweingüter e.V. (VDP)

Prädikatsweingüter wollen den Verbrauchern „reinen Wein“ einschenken / Appell an die Bundesregierung den Forderungen des deutschen Weinbauverbandes zum EU-US-Weinabkommen nachzukommen

(Wallhausen) - Am 19./20. Dezember steht die Ratifizierung des EU-US Weinabkommens durch die EU-Kommission an. Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter fordert in Übereinstimmung mit dem Deutschen Weinbauverband die Bundesregierung auf, alles zu unternehmen um Nachbesserungen im zur Unterzeichnung anstehenden Abkommen zu erreichen. Das Abkommen sieht eine völlige Ungleichbehandlung von Weinen aus EU-Ländern im Vergleich zu den USA vor und führt die Ideale der Spitzenweinerzeuger ad absurdum.

Im Abkommen treten die grundsätzlichen Unterschiede im Verständnis von Wein hervor. Während die Prädikatsweingüter im Sinne der OIV* Wein als kunsthandwerklich erzeugtes Kulturgut, geprägt von Boden, Klima und Winzerhand sehen, bei dem moderne Techniken nur zur Bewahrung der Qualität eingesetzt werden, sehen die USA Wein als Industrieprodukt, das nach Konsumentenprofil hergestellt wird. (* Organisation international du vin - Weltweinorganisation, aus der die USA 1994 ausgetreten sind)

Im Abkommen fordern die USA einen freien Handel für in USA hergestellte Weine ohne zusätzliche Deklaration, auch wenn deren Herstellungsmethoden in Europa teilweise nicht zugelassen sind (Zusatz von Wasser, technische Zusammensetzung von Wein mittels spinning, cone column, etc.). Sollte das Abkommen nicht zustande kommen, müssen die „Nicht-Unterzeichner“ mit neuen Handelshemmnissen, wie einer zusätzlichen Zertifizierung aller nach USA importierten Weine rechnen. Des Weiteren könnten edelsüße Weine, die den Ruf des deutschen Weines in der Welt geprägt haben, sofern ihr Alkoholgehalt unter dem amerikanischen Mindestsatz von 7 Vol. Prozent liegt, nicht mehr exportiert werden. Nicht zuletzt sind die USA nicht bereit, den Schutz der deutschen Herkunftsbezeichnungen umfassend anzuerkennen, die in USA teilweise irreführend verwendet werden.

„Uns hilft nur noch ein Reinheitsgebot für deutschen Wein“, stellt Michael Prinz zu Salm-Salm, Präsident der Prädikatsweingüter Deutschlands fest. „Ein solches muss für den Verbraucher klar erkennbar sein. Und es erlaubt ihm, sich frei zu entscheiden für einen Wein, der durch ein optimales Zusammenspiel von Boden, Klima und Winzerhand entstanden ist.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e.V. Hilke Nagel, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Im Johannishof, Langgasse 22, 55435 Gau-Algesheim Telefon: (06725) 3086-0, Telefax: (06725) 3086-10

(tr)

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