Präsident des Deutschen Steuerberaterverbandes (DStV) Jürgen Pinne: Der DStV lehnt die geplante Ausbildungsplatzabgabe als ungeeignet ab!
(Berlin) - Der DStV bedauert, dass die Bundesregierung entgegen ihrer ablehnenden Äußerung im April 2003 das Instrument einer Ausbildungsplatzabgabe erneut zur Diskussion stellt. Eine Ausbildungsplatzabgabe schafft keine neuen Ausbildungsplätze, vielmehr verhindert sie diese. Die Zahl der Insolvenzen nimmt unverändert zu; jede weitere Belastung verschlimmert die Situation. Zudem demontiert die Bundesregierung mit der Androhung von Zwangsgeldern ihre erst kürzlich gestartete Ausbildungsplatzoffensive. Kein Freiberufler wird verstärkt ausbilden, nur weil anderenfalls ein Zwangsgeld droht, dies erklärte Jürgen Pinne. Pinne befürchtet, dass bei Einführung der Abgabe die Gefahr besteht, dass sich größere Unternehmen bzw. Praxen von ihrer Ausbildungsverantwortung freikaufen.
Der Mittelstand stellt 80 % aller Ausbildungsplätze. Insbesondere die Angehörigen der Freien Berufe bilden über Bedarf aus. Dass die Schulbildung heutzutage vielfach mangelhaft ist und Steuerberater daher kaum qualifizierten Nachwuchs bekommen, kann den Steuerberatern nicht angelastet und mit einer Ausbildungsplatzabgabe bestraft werden.
Der Deutsche Steuerberaterverband fordert eine mittelstandsfreundliche Arbeits- und Wirtschaftspolitik. Nur so können Ausbildungsplätze geschaffen werden. Dringend erforderlich sind Reformen im arbeits- und tarifrechtlichen Bereich und keine zusätzlichen freiberuflerfeindlichen Belastungen - wie neben der Ausbildungsplatzabgabe die geplante Ausweitung der Gewerbesteuer!
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