Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

Preisdruck führt zu Gammelfleisch / Mehr Sicherheit bei Bio-Lebensmitteln

(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt den Verbrauchern, beim Kauf von Lebensmitteln stärker auf deren regionale Herkunft und auf ökologische Standards bei der Erzeugung zu achten. Neben der hohen kriminellen Energie Einzelner sei der Preisdruck bei den Zwischenhändlern verantwortlich für die regelmäßig wiederkehrenden Lebensmittel­skan­dale. Am Ende leide die Qualität der Lebens­mittel, der Tier- und Umweltschutz bleibe auf der Strecke und die Gesundheit der Verbraucher werde gefährdet.

Hubert Weiger, agrarpolitischer Sprecher des BUND: „Das Bemühen der Verbraucherschutzminis­ter, die bei ihrer Ministerkonferenz in Berlin erneut Lebensmittelpolizei gespielt haben, in allen Ehren. Verstärkte staatliche Kontrollen helfen aber nur, wenn den kriminellen Machenschaften gründlich der Boden entzogen wird. Der Preisdruck in der Lebensmittelbranche ist zu hoch und die Agrar­sub­ventionen werden falsch verteilt. Wenn sie tier- und umwelt­ge­recht arbeiten, dann steht den Landwirten auch eine anständige Bezahlung zu. Die Verbraucher können dabei helfen, indem sie sich der permanenten Geiz-ist-geil-Verführung verweigern.“

Bei Bio-Fleisch gebe es keine Überproduktion und damit auch keine subventionierte Kühlhaus-Lagerung der Produkte mit den bekannten kriminellen Risiken. Die EU-Bioverordnung garantiere zudem die artgerechte Tierhaltung und -fütterung. So würden Tiertransporte minimiert und regionale Wirtschaftskreisläufe unterstützt. Die der Region angepassten Erzeuger könnten ihre Preise nicht auf das Niveau von Billiganbietern senken. Es nütze jedoch auch den Verbrauchern, wenn die beim Verkauf erzielten Erlöse nicht auf Kosten der Qualität der Ware gingen.

Der BUND erinnerte daran, dass die meisten Verbraucherschutzminister zugleich Landwirtschafts­minister sind. Daher sei es ihre Aufgabe, sich klar gegen die geplanten Kürzungen der Agrarbei­hilfen für Biohöfe zu stellen. Außerdem müssten sie die so genannte „EU-Transparenzinitiative“ unterstützen, mit der die Europäische Kommission eine Veröffentlichung von Höhe und Empfängern der Agrarsubventionen ermöglichen wolle. Die Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Finanzströme im Agrarsektor könne dazu beitragen, den Biosektor weiter zu stärken.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Telefon: (030) 275864-0, Telefax: (030) 275864-40

(bl)

NEWS TEILEN: