Pressemitteilung | Deutscher Chorverband e.V. - Bundesgeschäftsstelle

Premiere in Berlin - der Deutsche Sängerbund trifft Parlamentarier

(Köln/Berlin) - Der Welt mitgliederstärkster Verband der Laienmusik folgt der Politik in die Hauptstadt. Am Donnerstag 30. November, lädt der Deutsche Sängerbund (über 20.000 Chöre, mehr als 1,8 Millionen aktive und fördernde Mitglieder) zum ersten Parlamentarischen Abend in Berlin. Schauplatz ist die Landesvertretung von Baden-Württemberg.

Die Gespräche zum Thema des Abends eröffnet Dr. Marlene Wartenberg, Generalsekretärin des Deutschen Musikrates. Ihr Referat erläutert die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus einer ersten wissenschaftlichen Untersuchung zum "Ehrenamt im Musikbereich". Mehr als 450.000 Frauen und Männer sind danach in den 90 Verbänden unter dem Dach des Deutschen Musikrates für insgesamt acht Millionen musizierende und fördernde Mitglieder ehrenamtlich aktiv: Das ist die nach dem Sport zweitstärkste Freizeitbewegung überhaupt in Deutschland. Ehrenamtliche in der Musik arbeiten als Vorsitzende, Schriftführer, Schatzmeister, Geschäftsführer - und sehr oft auch als Dirigenten. Bei ihrem unbezahlten Einsatz in der Freizeit und oft am Wochenende schaffen sie einen monetären Gegenwert von mindestens 1,25 Milliarden Mark im Jahr. Eine Leistung, von der nicht nur der Verein und der Verband, sondern von dem die gesamte Gesellschaft profitiert, wie Frau Dr. Wartenberg erläutern wird.

Beispiel Deutscher Sängerbund: Hier sind gut 150.000 Ehrenamtliche am Werk, auch das gesamte DSB-Präsidium arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. Alle gemeinsam im DSB erwirtschaften für die Gesellschaft einen Gegenwert von etwa 400 Millionen Mark pro Jahr - und sorgen dabei für kulturelle Ereignisse bis ins entfernteste Dorf, schaffen internationale Kulturbegegnungen, fördern die Fortentwicklung der Chormusik in Deutschland und international und geben Kindern und Jugendlichen, denen die Schule dies immer öfter verweigert, Gelegenheit zu praktischer Beschäftigung mit dem Kulturschatz Musik. Der großen Zahl Ehrenamtlicher gegenüber steht im DSB nur eine Handvoll Hauptamtlicher - knapp 60 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer und Büroangestellte in der Kölner Bundesgeschäftsstelle und den 25 Einzelverbänden, die den föderal verfassten Dachverband tragen. Chorleiter arbeiten ehrenamtlich oder sind nebenberuflich gegen geringe Vergütung tätig - oft als Selbständige, die von "ihrem" Chor lediglich einen Freundschaftspreis für die Arbeit am Abend und an Wochenenden verlangen.

Die Regierungen des Bundes und der Länder und alle Parteien des Deutschen Bundestags haben in Erklärungen zu verstehen gegeben, wie hoch sie die Arbeit der Ehrenamtlichen schätzen. Aber nur ganz wenige Bundesländer nehmen die Leistungen für die Breitenkultur Musik so ernst wie Gastgeber Baden-Württemberg, das der Laienmusik ähnlich hohe Mittel zuwendet wie dem Breitensport.

Gleichwohl leistet der DSB Pionierarbeit - beispielsweise in der selbstorganisierten Chorjugend unter dem gemeinsamen Verbandsdach, die fast 110.000 junge Menschen vertritt und die derzeit engagiert versucht, gezielt Nachwuchskräfte für weitere ehrenamtliche Arbeit heranzubilden. Der DSB ist Pionier bei der Förderung der musikalischen Früherziehung im Kindergarten. Dazu wurde im Frühjahr die Auszeichnung "FELIX" ins Leben gerufen - demnächst wird der 100. "FELIX" an einen Kindergarten verliehen, der sich besonders ums tägliche kindgerechte Singen verdient macht. Und nicht zuletzt leistet der DSB Pionierarbeit bei der Implementierung eines neuen Chormusikverständnisses: Die DSB-Initiative "Neue Chormusik" hat 60 deutsche Kompositionsprofessoren und ihre Studenten dazu ermuntert, neue Werke für Laienchöre zu schaffen. Herausragende Beispiele werden bei den "Tagen Neuer Chormusik" uraufgeführt, die der DSB vom 15.-18. März 2001 in Würzburg abhält. Zeitgleich findet der 3. Chorleiterkongress des Verbandes in Würzburg statt - eine Chance, die mehr als 500 Teilnehmer aus der deutschen wie der internationalen Chorszene nutzen wollen, sich mit der Zukunft dieser in Deutschland begründeten Musikform auseinander zusetzen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sängerbund e.V. Bernhardstr. 166 50968 Köln Telefon: 0221/371290 Telefax: 0221/9349992

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