"Printmedien haben die Meinungsführerschaft übernommen / Bundeskanzler Gerhard Schröder begrüßt Entscheidung gegen Tabakwerbeverbot
(Berlin) - Im Rahmen der Generalversammlung des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. (VDZ) am 16. November betonte VDZ-Präsident und Verleger Dr. Hubert Burda in Berlin die Meinungsführerschaft der Printbranche im globalen Wettbewerb in der Informationsgesellschaft. Print bestimmt die entscheidenden gesellschaftlichen Themen. Wir sind eine treibende journalistische und wirtschaftliche Kraft in Deutschland, sagte der Verlegerpräsident.
Dr. Burda dankte dem anwesenden Bundeskanzler Gerhard Schröder für sein Engagement gegen das Tabakwerbeverbot der EU. Er betonte: Ohne Werbung können Medien nicht existieren. Medien seien der Motor der Wirtschaft und hätten die Automobilbranche in dieser Funktion bereits überholt. Dr. Burda prognostizierte bis 2002 einen Zugewinn von über einer Million Arbeitsplätzen durch die Medienbranche. Medien sind die Jobmaschine der Zukunft, sagte Dr. Burda. Weiterhin begrüßte der VDZ-Präsident die Initiative der Bundesregierung für die Boombranche Internet und E-Commerce, kritisierte allerdings die geplante Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes, das den Einfluss von Betriebsräten auch in kleinen Unternehmen gesetzlich verstärken soll. Bürokratisierung und jede Einschränkung unternehmerischer Entfaltung seien in der Zeit der new economy nicht zeitgemäß. Dr. Burda erneuerte vor rund 300 Führungskräften der Verlagsbranche seine Forderung, publizistisch tätige Start-up-Unternehmen in den Verband aufzunehmen.
Bundeskanzler Gerhard Schröder betonte in seiner Rede, er halte nach wie vor ein Verbot der Tabakwerbung für nicht sinnvoll. Was legal hergestellt wird, muss auch legal beworben werden dürfen, unterstrich der Bundeskanzler. Schröder plädierte gegen eine einheitliche Regelung durch die EU und setzte sich dafür ein, dass jedes Land der EU gemäß dem Subsidiaritätsprinzip eigenständig über die Tabakwerbung in Printmedien entscheiden solle. Der Regierungschef verdeutlichte nachdrücklich die Bedeutung der Medien für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Schröder kündigte an, das ursprünglich Ende diesen Jahres auslaufende Gesetz zur Beschäftigungsförderung zu entfristen. Damit könnten Arbeitgeber weiterhin flexibel reagieren und befristete Arbeitsverträge über zwei Jahre abschließen. Schröder forderte allerdings, keine
Kettenverträge aneinanderzureihen. Zu der von Dr. Hubert Burda kritisierten Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes sagte der Kanzler, es werde keine Änderung des Tendenzschutzes geben, der den betrieblichen Eingriff in unternehmerische Entscheidungen ausschließt.
VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner unterstrich die Spitzenposition der Printmedien im Wettbewerb innerhalb der Informationsgesellschaft. Print hat starke Marken, attraktiven Content und modernste Technik, sagte Fürstner. Dies seien die Stärken der Printbranche und sicherten ihr langfristig den ersten Platz im Medien-Wettbewerb.
In der Debatte um die wichtigste deutsche Medienstadt maß Professor Christoph Stölzl, Senator für Wissenschaft und Kultur, der Hauptstadt durch die Bilder der Geschichte ein starkes Gewicht bei. Bilder, die Welt bewegen, kommen aus Berlin, sagte der Senator.
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