pro familia gegen sexuellen Missbrauch: sexuelle Bildung ein wesentlicher Beitrag zum Schutz vor sexualisierter Gewalt
(Wuppertal) - Sexueller Missbrauch von Kindern ist ein massives Problem. Darstellungen, in denen Kinder missbraucht werden, sind leider nicht neu. Und doch braucht es immer wieder aufrüttelnde Ereignisse, wie der jüngst bekannt gewordene Fall in Münster, um die Gesellschaft zu sensibilisieren und uns alle in die Verantwortung zu nehmen. Die immer wiederkehrende Frage lautet: Wie können wir Kinder und Jugendliche besser vor (sexueller) Gewalt durch Erwachsene beschützen? Präventionsmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen sind dafür notwendig - und verfügbar!
Das Angebot der pro familia: Seit über 40 Jahren bietet pro familia NRW sexualpädagogische Projekte für Kinder und Jugendliche sowie Beratungen und Fortbildungen für Erzieher*innen, pädagogische Fachkräfte, Eltern und Angehörige an. Der Schutz vor sexualisierter Gewalt bleibt eine Aufgabe von Erwachsenen. Daher unterstützt die pro familia NRW zu den benannten Angeboten die Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe bei der Entwicklung von sexualitätsbezogenen Präventionsmaßnahmen und Schutzkonzepten.
Sexualpädagogisch arbeiten bedeutet weit mehr als "bloße Informationsvermittlung". pro familia bietet Lern- und Erfahrungsräume, in denen Kinder und Jugendliche lernen, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und in gewaltfreien Räumen zu artikulieren, aber auch die Grenzen anderer zu achten. Dabei greift das Angebot stets den Zeitgeist und die neuesten Forschungsergebnisse auf. Sexuelle Bildung fördert die sexuelle Selbstbestimmung, sexuelle Integrität und Vielfalt. Sie ist gleichzeitig Sozialerziehung, die Diskriminierungen vorbeugt. In Projekten mit externen, ausgebildeten Sexualpädagog*innen erhalten Heranwachsende neben wichtigen, aufklärenden Informationen auch niederschwellige Zugänge zu Hilfsangeboten außerhalb ihrer gewohnten sozialen Kontexte.
In über 30 Beratungsstellen in NRW bietet pro familia Jugendlichen eine offene Sprechstunde an. Die Kontaktaufnahme kann persönlich, telefonisch oder auch über WhatsApp erfolgen.
Hinzu kommen an drei Standorten Fachberatungsstellen bei sexualisierter Gewalt.
Die Corona-Pandemie hat die Problemlage noch verschärft! Die Corona-Pandemie hat Kinder und Jugendliche in vielen Bereichen von Hilfsangeboten abgeschnitten. Bisher angebotene sexuelle Bildungsmaßnahmen sind zurzeit durch die Kontaktbeschränkungen größtenteils eingefroren. pro familia hat deshalb verschiedene Angebote entwickelt, um Jugendliche dennoch zu erreichen und ihnen in Krisen und bei persönlichen Fragen zur Seite zu stehen.
pro familia setzt sich seit ihrer Gründung für die Wahrung und Stärkung von sexuellen Rechten ein. Dabei sind Heranwachsende immer eine besonders wichtige Zielgruppe für die sexualpädagogischen Angebote und sexuelle Bildung.
Quelle und Kontaktadresse:
Pro Familia e.V. Landesverband Nordrhein-Westfalen
Kolpingstr. 14, 42103 Wuppertal
Telefon: (0202) 2456510, Fax: (0202) 2465630