Pressemitteilung | (ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft

Produktion in neun von zehn bayerischen M+E Betrieben gestört / Brossardt: "Mehrfachbelastung durch Lieferengpässe und steigende Kosten"

(München) - Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die Null-COVID-Politik Chinas mit strengen Lockdowns belasten die Produktion in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) erheblich. "Nach einer aktuellen Erhebung des ifo Instituts ist in neun von zehn bayerischen M+E Unternehmen die Produktion derzeit durch fehlende Teile gestört - ein noch nie dagewesener Wert. Die Auftragsbücher sind voll, aber sie können nicht abgearbeitet werden", erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm.
Weltweite Lieferketten sind derzeit massiv gestört oder gerissen, die aus der Corona-Pandemie resultierenden Engpässe haben sich noch einmal verschärft. "Im ersten Quartal 2022 lag die M+E Produktion in Bayern um vier Prozent unterhalb des Niveaus von vor der Corona-Pandemie. Vom Vor-Rezessions-Niveau des Jahres 2018 sind wir aber noch über 15 Prozent entfernt", erläutert Brossardt.
Die sinkende Produktion spiegelt sich auch in den Exporten der bayerischen M+E Industrie wider. Die Ausfuhren bayerischer M+E Produkte sind im ersten Quartal 2022 um 0,5 Prozent gegenüber dem Schlussquartal 2021 gesunken. Gegenüber dem Vor-Rezessions-Niveau von 2018 sind sie sogar um acht Prozent niedriger", so Brossardt.
"Die Unternehmen können nur eingeschränkt produzieren, weil Material und Teile fehlen. Gleichzeitig haben sich die Kosten massiv erhöht: Einkaufspreise für Vorleistungen, Fracht- und Transportkosten und insbesondere die Energiepreise. Das ist eine Mehrfachbelastung, die an der finanziellen Substanz vieler Unternehmen zehrt", erklärt Brossardt.
Vor diesem Hintergrund lehnen die bayerischen M+E Arbeitgeberverbände ein Erdgas-Embargo gegen Russland entschieden ab: "Ein Erdgasstopp hätte gravierende Folgen für unsere Industrie und würde zu einer Rezession in Bayern führen. Jeder fünfte Betrieb müsste nach einer bayme vbm Umfrage bei Nichtverfügbarkeit von Erdgas seine Produktion einstellen. Wir stehen hinter den bislang beschlossenen Sanktionen, aber ein Gas-Embargo würde uns selbst wesentlich mehr schaden als Putin", so Brossardt abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft Maximilian Stoib Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: 089 55178-370, Fax: 089 55178-376

(ss)

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