Produktionswachstum von vier Prozent in 2005
(Frankfurt am Main) - Für das kommende Jahr rechnet die IG Metall mit einem Produktionswachstum in der metallverarbeitenden Industrie von über vier Prozent. Damit werde das Wachstum in der Metall- und Elektroindustrie 2005 doppelt so hoch ausfallen wie in der Gesamtwirtschaft, sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Rhode am 24. November in Frankfurt. "Angesichts von Rekordgewinnen in vielen Unternehmen besteht kein Anlass, die Zukunft in der Metall- und Elektroindustrie schwarz zu malen", erklärte Rhode. Die Metallindustrie sei für die Zukunft gut gerüstet und die Wettbewerbsposition der Unternehmen habe sich erneut verbessert.
Das Jahr 2004 sei für die Metall- und Elektroindustrie bisher glänzend verlaufen. Die Umsätze seien in den vergangenen drei Quartalen um über sieben Prozent gewachsen, die Produktion um fast sechs Prozent, sagte Rhode. Das belegten nicht nur die Kostenindikatoren, sondern bestätigten auch die Unternehmen selbst. Allein die Lohnstückkosten seien in der Metall- und Elektroindustrie binnen Jahresfrist um knapp sechs Prozent gesunken. Nullrunden wie vom Präsidenten des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, gefordert lehnte Rhode daher kategorisch ab.
Anlass zur Sorge bestehe zwar hinsichtlich des Kursanstiegs des Euro, ausschlaggebend für die Metall- und Elektroindustrie sei aber der gewichtete Wechselkurs. Dieser berücksichtigt nicht nur das Tauschverhältnis Dollar-Euro, sondern den Kurs des Euro gegenüber den wesentlichen Fremdwährungen der Handelspartner. "Schließlich wird nicht der gesamte Außenhandel in Dollar abgewickelt", erklärte Rhode. Während der Dollar im Oktober knapp sieben Prozent billiger als vor einem Jahr war, erhöhte sich der gewichtete Wechselkurs nur halb so stark. Die meisten Metallexporte gingen ohnehin in die Eurozone. In diesen Fällen seien Wechselkurse für die Unternehmen bedeutungslos, sagte Rhode.
Trotz verbesserter Auftragslage sei die Beschäftigungssituation in der Branche nach wie vor kritisch. Im September standen rund 17 000 Personen weniger auf den Lohn- und Gehaltslisten der Metall- und Elektroindustrie als vor einem Jahr. Leider entspanne sich die Beschäftigungslage kaum, sagte Rhode. Immer noch wollten mehr Unternehmen Beschäftigte abbauen als einstellen. Arbeitszeitverlängerungen seien in diesem Zusammenhang kontraproduktiv. "Längere Arbeitszeiten schaffen nicht mehr Arbeitsplätze, sondern konzentrieren die Arbeit auf wenige Beschäftigte", sagt Rhode.
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