Professor Stefan M. Maul ist „Hochschullehrer des Jahres“
(Bonn) - Der Deutsche Hochschulverband (DHV) verleiht den Preis „Hochschullehrer des Jahres“ an Stefan M. Maul, Professor für Assyriologie der Universität Heidelberg. Im Auftrag der irakischen Regierung werden unter der wissenschaftlichen Leitung des renommierten Altorientalisten in dem Gebiet der noch längst nicht befriedeten Großstadt Mosul seit 2019 die Ruinen des antiken Ninive, der einstigen Hauptstadt des Assyrischen Reiches, erforscht. Gemeinsam mit irakischen Kolleginnen und Kollegen sowie Behörden entwickelt Mauls Team unter schwierigsten Bedingungen Konzepte, wie das bedeutende vorislamische Kulturerbe gesichert, präsentiert und nachhaltig geschützt werden kann.
„Die Forschungen sind keineswegs ungefährlich und können nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Und dennoch hat sich Herr Kollege Maul auch unter Inkaufnahme von Rückschlägen um die Wiederbelebung der durch Krieg und Terror darniederliegenden Altertumswissenschaften im Irak große Verdienste erworben“, erläuterte Professor Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch, Präsident des DHV, die Entscheidung. Dank Mauls Initiative und unter anderem mit großzügiger Unterstützung der VolkswagenStiftung würden inzwischen auch in Mosul irakische Studierende anhand von Originalen in der Keilschriftkunde auf höchstem wissenschaftlichem Niveau unterrichtet. „Daran geknüpft sind durchaus auch weiterreichende politische Hoffnungen“, so Koch weiter. Für den politisch und gesellschaftlich gespaltenen Irak könne die Altorientalistik einen Beitrag zur Befriedung leisten. Durch die Besinnung auf das Erbe Mesopotamiens könne innerhalb einer ethnisch und religiös zersplitterten Bevölkerung viel leicht auch eine gemeinsamkeitsstiftende Identität entstehen.
„Herr Kollege Maul setzt sich im wahrsten Sinne des Wortes mit Leib und Seele für den Erhalt von Kulturgut ein. Durch sein wegweisendes Engagement führt er zugleich eindrucksvoll vor Augen, welch hohen Wert die sogenannten ,kleinen Fächer’ für die Universität als ,Universitas litterarum’ haben. In einer eng miteinander verflochtenen Welt legt er offen, dass vermeintliche Orchideenfächer unverzichtbaren Sachverstand bereithalten, wann und wo immer dieser benötigt wird”, betonte Koch. Nicht zuletzt dadurch lasse Maul auf besondere Art und Weise den Berufsstand der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer auch außerhalb des akademischen Umfelds in einem positiven Licht erscheinen.
Die Auszeichnung „Hochschullehrer des Jahres“ ist mit 10.000 Euro dotiert und wird Herrn Professor Maul am 23. März 2026 im Rahmen der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ in Berlin verliehen. Mit dem Preis, der mit Unterstützung des ZEIT-Verlags Gerd Bucerius GmbH & Co.KG vergeben wird, wurde zuletzt Professor Nils Mönkemeyer geehrt. Der Professor für Viola an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, der 2016 gemeinsam mit der Caritas Bonn das Festival „Klassik für Alle“ ins Leben gerufen hat, verbindet die Liebe zur Musik mit sozialem Engagement. Der Bratschist baut Brücken zu denjenigen, die es im Leben schwerer haben, und bringt klassische Musik zu denjenigen, die in der Regel weder Gelegenheit noch Möglichkeit haben, an Konzerten teilzuhaben.
Academics – das von der ZEIT und der vom DHV herausgegebenen Zeitschrift „Forschung & Lehre“ getragene Online-Karriereportal für Wissenschaft, Forschung, Öffentliches und Gesellschaft – zeichnet auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ auch die „Nachwuchswissenschaftlerin des Jahres“ aus. Die mit 5.000 Euro prämierte Auszeichnung geht an Professorin Dr. Anna Lene Seidler, Inhaberin des Lehrstuhls für interdisziplinäre Forschung zu Health Equity im Kindes- und Jugendalter an der Universitätsmedizin Rostock. Dort wertet sie für ihre vergleichenden Studien globale Datensätze aus, um Ungleichheiten in der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen aufzudecken und zu verringern. Darüber hinaus engagiert sich Professorin Seidler für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft, etwa als Mentorin für junge Wissenschaftlerinnen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV), Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Telefon: 0228 9026666
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen


