Pressemitteilung | Deutscher Hochschulverband (DHV)

Professorin Dr. Tanja Gabriele Baudson ist "Hochschullehrerin des Jahres" / Kempen: "Hauptinitiatorin des deutschen ,March for Science' ist Vorkämpferin für die Freiheit der Wissenschaft"

(Bonn) - Der Deutsche Hochschulverband (DHV) zeichnet Professorin Dr. Tanja Gabriele Baudson als "Hochschullehrerin des Jahres" aus. Seit dem 1. Oktober 2017 vertritt sie die Professur für Entwicklungs- und Allgemeine Psychologie an der der Universität Luxemburg, zuvor hatte sie eine Vertretungsprofessur für Methoden der empirischen Bildungsforschung an der TU Dortmund inne.

"Frau Kollegin Baudson war als Hauptinitiatorin des deutschen "March for Science" maßgeblich daran beteiligt, gut 37.000 Menschen auch außerhalb der Wissenschaftsszene zu mobilisieren, um am 22. April 2017 bundesweit für die Freiheit der Forschung zu demonstrieren", erläuterte der Präsident des DHV, Professor Dr. Bernhard Kempen, die Entscheidung. "Als Verantwortliche für die überregionale Koordination der 22 Veranstaltungen, die von Kiel bis Freiburg im gesamten Bundesgebiet von lokalen Teams organisiert wurden, leistete sie einen zentralen Beitrag zum Erfolg des ,March for Science' in Deutschland."

Für ihre Initiative habe die junge Wissenschaftlerin unter anderem die Unterstützung der meisten Wissenschaftsorganisationen sowie fünf deutscher Nobelpreisträger gewonnen. "Frau Kollegin Baudson hat über ihre Tätigkeit in Forschung und Lehre hinaus mit viel Herzblut einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, öffentlichkeitswirksam deutlich werden zu lassen, dass nicht ,alternative Fakten', sondern wissenschaftliche Erkenntnisse die Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses sein sollen", so Kempen weiter. "In einer Zeit, in der gerade junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter enormen Druck stehen, ihre Karriere durch eine Vielzahl an Publikationen zu befördern, hat sie sich die Zeit genommen, die Werte der Wissenschaft gegen populistische Anfeindungen zu verteidigen." Im Rahmen des inzwischen gegründeten gemeinnützigen Vereins "March for Science e. V." wolle sie gemeinsam mit Mitinitiator Claus Martin und engagierten Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Teams au ch künftig weiterhin für Wahrheit und Freiheit als Grundwerte der Wissenschaft eintreten. "Frau Kollegin Baudson steigert mit ihrer Initiative das Ansehen der Wissenschaft in Deutschland. Sie ist ein herausragendes Vorbild für den Berufsstand der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, sich auch über das eigene Fach hinaus zu engagieren", betonte Kempen.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird Professorin Baudson am 3. April 2018 im Rahmen der "Gala der Deutschen Wissenschaft" in Berlin verliehen, auf der auch academics - das Karriereportal für Wissenschaft & Forschung von der ZEIT und der Zeitschrift "Forschung & Lehre" - den Preis für den/die "Nachwuchswissenschaftler/-in des Jahres" vergeben wird. Die mit 5.000 Euro prämierte Auszeichnung erhält der Maschinenbauer Dr. Robert Weidner, Leiter der durch das Bundesforschungsministerium geförderten Forschernachwuchsgruppe smartASSIST sowie Gruppenleiter Robotik am Laboratorium für Fertigungstechnik der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, für seine interdisziplinäre und zukunftsweisende Spitzenforschung zu technischen Unterstützungssystemen, die in der Prävention und operativen Unterstützung der industriellen Produktion sowie in der Pflege eingesetzt werden können, sowie seine Verdienste um die Nachwuchsförderung, beispiels-weise durch das "Teen Lab", einer Universität für Jugendliche.

Mit dem Preis "Hochschullehrer/-in des Jahres", der mit Unterstützung des ZEIT-Verlags Gerd Bucerius GmbH & Co.KG vergeben wird, wurden bisher geehrt:

- 2006 Professor Dr. Rudolf Guthoff, Direktor der Universitätsaugenklinik Rostock, wegen seines unermüdlichen Einsatzes zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Demokratischen Republik Kongo,
- 2007 Professor Dr. Werner Franke vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg für seinen couragierten langjährigen Kampf gegen Doping im Leistungssport,
- 2009 Professorin Dr. Katja Windt, inzwischen Präsidentin der Jacobs-University Bremen, die als Professorin und Mutter dreier Kinder in vorbildlicher Weise wissenschaftliche Karriere in der Männerdomäne Ingenieurwissenschaften mit der Elternschaft zu verbinden weiß,
- 2010 Professorin Dr. Heather Cameron von der Freien Universität Berlin für ihr Engagement im Rahmen von "Boxgirls International", einem Projekt, das sozial benachteiligte junge Frauen zur gesellschaftlichen Teilhabe ermutigt,
- 2011 Professor Erwin Emmerling von der Technischen Universität München, der sich mit Leib und Seele für den Erhalt von Kulturdenkmälern, insbesondere in Afghanistan, engagiert,
- 2012 Professor Dr. Harald Lesch von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der als Wissenschaftsmoderator zahlreicher TV-Formate Sympathieträger und Botschafter für die Wissenschaft ist,
- 2013 Professor Dr. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, der Mediziner darin unterstützt, weitestgehend frei von unsachgemäßen Beeinflussungen der Pharmazeutischen Industrie zu arbeiten,
- 2014 Professorin Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und des Goethe-Hauses in Frankfurt am Main und Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Frankfurt, die mit beispielhaftem persönlichen Einsatz die Errichtung eines Deutschen Romantik-Museums in Frankfurt am Main vorantreibt,
- 2015 Professor Dr. Raúl Rojas, Lehrstuhlinhaber für Informatik auf dem Arbeitsgebiet Intelligente Systeme und Robotik an der Freien Universität Berlin, dem es auf vorbildliche Weise gelingt, Forschung und Lehre miteinander zu verknüpfen. Seine Robotik-Projekte, bei denen Studierenden die Fachgrundlagen in Vorlesungen und Seminaren vermittelt werden, ehe sie anschließend in Projektarbeit die Hard- und Software der Roboter selbst entwickeln, verbinden Forschung, Lehre und Praxis in idealer Weise,
- 2016 Professor Dr. Hans-Werner Sinn, emeritierter Lehrstuhlinhaber für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der LMU München und ehemaliger Präsident des ifo Instituts, der den öffentlichen Diskurs in vielen volkswirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Fragen prägt und ein meinungsfreudiger Freigeist und unabhängiger Mahner jenseits des politischen Mainstreams ist,
- 2017 Professor Dr. Michael Wolffsohn, emeritierter Professor für Neue Geschichte an der Universität der Bundeswehr München, der als Wissenschaftler, Publizist und Querdenker mit Worten und Taten überzeugt und mit der Gartenstadt Atlantic inmitten von Berlin ein einzigartiges interkulturelles Wohn- und Vorzeigeprojekt verwirklicht hat.

Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland mit über 30.000 Mitgliedern.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV) Pressestelle Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Telefon: (0228) 9026666, Fax: (0228) 9026680

(wl)

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