ProSiebenSat.1-Management handelt kurzsichtig
(Berlin) – Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert die Entscheidung des Managements von ProSiebenSat.1 für die Annahme des Berlusconi-Angebots als kurzsichtig. Der DJV reagiert damit auf Berichte, nach denen die Senderspitze ihren Widerstand gegen eine Übernahme durch den italienischen Konzern Media for Europe (MFE) aufgegeben hat. Damit sei der Weg frei für Berlusconis Mehrheit an dem deutschen Privatsenderverbund. „MFE bietet keine Gewähr für den Fortbestand von Medienvielfalt und kritischem Journalismus bei ProSiebenSat.1“, warnt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Es bestehe die Gefahr, dass der deutsche Sender schleichend auf populistische Berlusconi-Linie getrimmt werde. Außerdem seien journalistische Arbeitsplätze bei ProSiebenSat.1 in Gefahr. Beuster: „Das ist das letzte, was wir im privaten Rundfunk in Deutschland brauchen.“
Der DJV-Vorsitzende hält den Zeitpunkt für geeignet, dass Kulturstaatsminister Wolfram Weimer seine bereits geäußerten Bedenken gegen die Übernahme an entscheidender Stelle „laut und unüberhörbar“ anbringe.
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