Protest gegen Verknüpfung von Gehalt und Altersversorgung
(Bonn) - Mit mehrstündigen Warnstreiks protestierten gestern rund 3000 Beschäftigte des Bayerischen Rundfunks (BR), der Deutschen Welle (DW), des DeutschlandRadio (DLR), des Norddeutschen Rundfunks (NDR), des Westdeutschen Rundfunks (WDR), des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) sowie der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) erneut gegen die Blockade der Gehaltstarifverhandlungen in ihren Sendern. Bis Mittags streikten rund 280 Beschäftigte beim DLR-Berlin, rund 200 Beschäftigte beim NDR, 900 Beschäftigte beim WDR/GEZ sowie 900 Beschäftigte beim ZDF. Am Nachmittag traten ab 14 Uhr rund 300 Beschäftigte beim BR in den Warnstreik und auch bei der DW und dem DLR-Köln streikten ab 15.30 Uhr rund 350 Beschäftigte.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatten bundesweit zu Streiks im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufgerufen, nachdem die Intendanten die Abschlüsse neuer Gehaltstarifverträge mit Verschlechterungen in der Altersversorgung verknüpfen wollen. Bereits am 29. März war es beim BR, beim WDR, bei der DW, beim DLR sowie beim Sender Freies Berlin (SFB) zu mehrstündigen Warnstreiks gekommen. In vielen Sendern wurde der Programmablauf beeinträchtigt.
In einem Brief an die Intendanten der ARD-Anstalten appellierte der DJV-Vorsitzende Prof. Siegfried Weischenberg, das Junktim zwischen Vergütungstarifverhandlungen und Altersversorgung zu beseitigen. Der DJV werde Fragen der Altersversorgung solange nicht diskutieren, wie die Blockade der Gehaltstarifverhandlungen weiter besteht, sagte der DJV-Vorsitzende. Weischenberg rief die Intendanten auf, ihre in Leipzig stattfindenden Beratungen dazu zu nutzen, diesen Schritt zu korrigieren.
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