Psychotherapieausbildungsreform: Umsetzung an den Universitäten in Gefahr
(Berlin) - Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und der Fakultätentag Psychologie unterstützen den Regierungsentwurf zur Approbationsordnung Psychotherapie. "Die Approbationsordnung muss nun zügig verabschiedet und die Finanzierung der Reformen verlässlich geklärt werden", mahnt der Vorsitzende des Fakultätentages Psychologie, Prof. Conny H. Antoni, an. Dies gelte für die Umsetzung der Reformen sowohl im Bachelor als auch im Master Psychologie. Ohne die gesetzlichen und finanziellen Grundlagen ist es den Instituten nicht möglich, die neuen Studiengänge im Wintersemester 2020/2021 anzubieten. Die möglichen Auswirkungen sieht DGPs-Präsidentin Prof. Birgit Spinath mit großer Sorge: "Sollten die neuen Studiengänge, in denen die Voraussetzungen zur Approbation erworben werden, nicht ab Inkrafttreten des Gesetzes angeboten werden, so wird eine verlorene Generation entstehen, die weder nach der alten, noch nach der neuen Regelung einen Zugang zum Berufsziel Psychotherapie haben wird."
Keine weiteren Verzögerungen
"Die Hochschulen benötigen dringend Planungssicherheit und eine umgehende Finanzierungszusage für die Zusatzkosten zur Umstellung und Erweiterung der bestehenden Studiengänge", erklärt Conny Antoni. Eine aktuelle Umfrage des Fakultätentages Psychologie an den zugehörigen 56 Psychologischen Instituten hat ergeben, dass die Finanzierungsfrage bei der großen Mehrheit der Institute, die die neuen Studiengänge anbieten wollen, Anfang Februar 2020 noch nicht geklärt und gesichert ist. Zudem würden Rückfragen an die Ministerien unbefriedigend beantwortet und Verantwortlichkeiten für die Finanzierung zwischen Bundes- und Landesministerien hin- und hergeschoben.
Nachqualifizierung für Studierende im aktuellen B.Sc. Psychologie finanzieren
Auch sollten die Interessen der aktuellen B.Sc. Psychologie-Studierenden stärker berücksichtigt werden: "Die zusätzliche Finanzierung von Nachqualifizierungsmöglichkeiten für den neuen Master mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie muss ebenfalls gesichert werden", fordert Birgit Spinath.
Quelle und Kontaktadresse:
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