PUSH – 13 weitere Dialoginitiativen ausgezeichnet
(Essen) - Gleich im Anschluss an den erfolgreichen „Bonner Wissenschaftssommer 2000“ hat der Stifterverband zum zweiten Mal vorbildliche Initiativen zur Verbesserung des Dialogs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ausgezeichnet. Von 144 Anträgen wurden 13 ausgewählt, weil sie „besonders kreativ, in lebendiger Weise und auf den jeweiligen Dialogpartner zugeschnitten den Dialog aufgenommen und geführt haben“, wie die 14-köpfige Jury befand.
In der Jury sitzen hochrangige Vertreter aus Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeitsarbeit unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Joachim Treusch, Direktor des Forschungszentrums Jülich und Vorsitzender der Initiative "Wissenschaft im Dialog“. Anträge stellen konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit ihren Projekten vor allem an Kinder, Eltern, Schulen sowie an regionale Einrichtungen wenden.
In der „Dialogform beispielgebend“ befand die Jury etwa die „Lernwerkstatt Bioethik – Experten lernen von Laien“ am Deutschen Referenzzentrum für Ethik der Biowissenschaften (DRZE) in Bonn oder das Projekt zur nachhaltigen Dorfökologie am Institut für Biologie der Universität Koblenz-Landau. Das Projekt „Größenwahn! Schätzen, Zweifeln, Schließen, Lernen: Ein Spiel mit naturwissenschaftlichen Größenordnungen“ beeindruckte die Jury wegen seiner spielerischen Elemente. Es wird ebenfalls an der Universität Koblenz-Landau, Institut für Physik, durchgeführt. „Besonders lebensnah“ und deswegen preiswürdig fanden die Juroren die "Kümmelschänke“ an der Technischen Universität Dresden; das Wissenschaftstheater „Oxygen“ des Deutschen Museums München wurde für seine künstlerische Kommunikationsform gelobt.
„Enttäuscht und ratlos“ stehen die Jurymitglieder vor dem Phänomen, dass nur drei Anträge von Geistes- und Sozialwissenschaften ausgezeichnet werden konnten. Diese Fächer waren ausdrücklich um Anträge gebeten worden und beteiligten sich mit 50 Prozent auch tatsächlich doppelt so häufig wie in der vorausgegangenen, ersten Wettbewerbsrunde. Viele der vorgestellten Projekte dienten aber dann doch eher der Beratung und Aufklärung etwa im Rahmen der anwendungsbezogenen Sozialforschung und damit eben nicht einem echten Dialog.
Der Stifterverband begann das Förderprogramm „PUSH – Wissenschaft und Gesellschaft im Dialog“, als er im Mai vergangenen Jahres die gemeinsame Aktion der Wissenschaftsorganisationen „Wissenschaft im Dialog“ initiierte. Seitdem leistet er eine Anschubfinanzierung für die gemeinnützige GmbH gleichen Namens mit 2 Mio. DM und schrieb zum zweiten Mal den mit jeweils 0,5 Mio. DM dotierten Wettbewerb zum Förderprogramm aus.
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