QLA-Qualitätssicherungssystem für Klärschlamm etabliert sich / Kläranlage Bremen-Seehausen erhält das QLA-Zertifikat
(Hennef) - In Anwesenheit von Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander und Vertretern des Bremer Senates wurde der hanseWasser Bremen GmbH am 13. Oktober 2005 das QLA-Zertifikat für den qualitätsgesicherten Klärschlamm der Kläranlage Bremen-Seehausen überreicht.
Das Zertifikat "Qualitätssicherung Landbauliche Abfallverwertung" (QLA) ist ein gemeinsames Gütesicherungssystem des Verbandes Deutscher Landwirtschaftlicher Forschungs- und Untersuchungsanstalten (VDLUFA) und der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) mit dem Ziel, eine nachhaltige Verwertung von Klärschlämmen guter Qualität zu erreichen. Bremen-Seehausen wird nach den neuen QLA-Bestimmungen mit verschärften Anforderungen, z. B. im Bereich der eingesetzten Abwasserchemikalien, zertifiziert. Für Interessenten an der QLA-Zertifizierung bietet die DWA ein umfassendes Infopaket an.
Kläranlagen setzen auf QLA-Zertifizierung
Mit der erfolgreichen Zertifizierung setzt eine weitere große Kläranlage in Deutschland auf das Gütesicherungssystem QLA und dokumentiert damit, dass die Verwertung ihrer Schlämme Qualitätsansprüche erfüllt, die weit oberhalb der gesetzlichen Anforderungen liegen. Auch Kläranlagen in Kassel, Münster oder Braunschweig unterziehen bereits ihre Klärschlämme einer Zertifizierung nach QLA, und über 30 weitere Kläranlagen befinden sich im Anerkennungsverfahren für die Verleihung des QLA-Zeichens. Damit wird deutlich, dass die Mitte 2003 gemeinsam von der VDLUFA und der DWA gegründete VDLUFA QLA GmbH ein anspruchsvolles, aber gleichzeitig auch praxistaugliches Qualitätssicherungssystem anbietet.
Landwirtschaftliche Verwertung gütegesicherter Klärschlämme zukunftsweisend
Umweltminister Sander machte in seiner Rede in Bremen deutlich, warum er die freiwillige Zertifizierung nach QLA als zukunftsweisend für die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung sieht: "Mit den hohen Anforderungen, die mit der QLA-Zertifizierung an den Klärschlamm gestellt werden, wird sowohl bei den Klärschlamm verwertenden Landwirten als auch bei Nahrungsmittelindustrie und Verbrauchern Vertrauen und Akzeptanz geschaffen." Der Geschäftsführer der für die Zertifizierung zuständigen VDLUFA-QLA GmbH, Thomas Langenohl, betont, dass es das Ziel der QLA ist, "die wertvollen Bestandteile von Klärschlamm durch eine stoffliche Verwertung zu nutzen und dabei sicherzustellen, dass es auch langfristig zu keinen Anreicherungen von Schadstoffen in Böden, Futter- oder Lebensmitteln kommen kann."
Klärschlamm ist ein wertvoller Dünger
Klärschlamm ist ein sehr wirkungsvolles Düngemittel, das für den Boden wertvolle organische Substanzen und Nährstoffe enthält, vor allem Stickstoff und Phosphor. Etwa 20 Prozent des gesamten deutschen Phosphorverbrauchs in Mineraldüngern könnte durch eine landwirtschaftliche Klärschlammverwertung erbracht werden. Wie bei allen Düngemitteln sind neben den Wertstoffen auch Schadstoffe im Klärschlamm enthalten. Dabei zeige sich jedoch, wie der Vorsitzende des DWA-Hauptausschusses "Abfall/Klärschlamm", Prof. Dr.-Ing. E.
h. Armin K. Melsa, ausführt, dass bei gleichem Düngewert die Düngung mit einem qualitätsgesicherten Klärschlamm beispielsweise zu geringeren Einträgen des besonders umweltrelevanten Schwermetalls Cadmium führt als der Einsatz vieler handelsüblicher Mineraldünger.
Die DWA setzt sich daher dafür ein, die Verwertung von Klärschlämmen guter Qualität zu sichern und sieht im QLA-Qualitätssicherungssystem den richtigen Weg, um die Belange der Kreislaufwirtschaft sowie des Boden- und Grundwasserschutzes zu gewährleisten. Die DWA rät daher Kläranlagenbetreibern, die ihre Schlämme einer landwirtschaftlichen Verwertung zuführen lassen, zur Teilnahme am freiwilligen Qualitätssicherungssystem.
Infopaket "Qualitätsgesicherte Klärschlammverwertung"
Für alle, die sich umfassend zur Thematik informieren wollen, bietet die DWA ein Infopaket "Qualitätsgesicherte Klärschlammverwertung". Es umfasst das "Handbuch zum QLA-Qualitätssicherungssystem für Klärschlamm" und den DWA-Themenband "Stand der Klärschlammbehandlung und -entsorgung in Deutschland - Ergebnisse der DWA Klärschlammerhebung 2003". Das Infopaket kann bei der
DWA-Bundesgeschäftsstelle
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel. 0 22 42/872-333, Fax 872-100
E-Mail: kundenzentrum@dwa.de
zum Preis von 125 Euro bestellt werden. Der Preis für fördernde DWA-Mitglieder beträgt 98 Euro.
Quelle und Kontaktadresse:
DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
Dr. Frank Bringewski, Pressereferent
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Telefon: (02242) 8720, Telefax: (02242) 872135