Qualitätsoffensive bei Bussen und Bahnen ist weiter vorrangiges Ziel
(Köln) - Die Qualitätsoffensive bei Bussen und Bahnen ist weiter vorrangiges Ziel des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Eine Fülle von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung sei bereits erfolgreich umgesetzt worden bzw. werde in naher Zukunft realisiert, um noch zuverlässigere, schnellere, behindertengerechtere und attraktivere Verkehrsleistungen anbieten zu können. Dies betonte VDV-Präsident Dr. Dieter Ludwig bei der Jahrestagung seines Verbandes in Berlin.
Die Fortführung der Qualitätsoffensive setze, unterstrich Ludwig, zum großen Teil erhebliche Investitionen voraus, die nur bei entsprechender finanzieller Unterstützung durch Bund, Länder und Gemeinden realisiert werden könnten. Dafür sei, so Ludwig, eine mittel- und langfristige Sicherung der erforderlichen Investitionen wichtig.
Die Fahrzeuge der Nahverkehrsunternehmen, erläuterte Ludwig, würden umfassend erneuert. Hierbei gebe es zurzeit noch Probleme durch Lieferengpässe und "Kinderkrankheiten" neu entwickelter Fahrzeuge. Aber neue leichte und kostengünstige Fahrzeuge für den Schienenpersonennahverkehr in der Region, das Erneuerungsprogramm der DB AG, der umfassende Einsatz von Niederflurbussen und Niederflurfahrzeugen auch bei der Straßenbahn würden sowohl die Beförderungsqualität für die Fahrgäste als auch die Wirtschaftlichkeit der Verkehrsunternehmen verbessern.
Durch den nachträglichen Einbau von Schadstoffnachbehandlungsanlagen bei vorhandenen Bussen, die ausschließliche Neubeschaffung von sehr schadstoffarmen Bussen sowie den Erwerb und gründlichen Testbetrieb von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen als Energiewandler würden sich Unternehmen des ÖPNV sehr für die Bereitstellung weitgehend schadstofffreier Verkehrsangebote engagieren.
Bessere Verknüpfungen zwischen den Nahverkehrssystemen und dem ÖPNV mit dem Individualverkehr sowie dem Taxigewerbe würden, so Ludwig, von den Fahrgästen sehr begrüßt. "Ordnungspartnerschaften" würden Sauberkeit, Service und Sicherheit in Bussen und Bahnen erhöhen. Rechnergesteuerte Betriebsleitsysteme, Vorrangschaltungen und separate Spuren für Busse und Bahnen beschleunigten den ÖPNV und machten ihn pünktlicher und zuverlässiger. Damit würden neue Fahrgäste gewonnen. Daher sollte hier verstärkt investiert werden.
Der Fahrkartenerwerb soll künftig kein Zugangshemmnis mehr sein: Job-, Semester- und Kombitickets haben die Tarifangebote vereinfacht. PayCard und GeldKarte würden bargeldloses Bezahlen von Fahrscheinen ermöglichen. Unter dem Stichwort "Automatisierte Fahrpreisfindung" sollen künftig Chipkarten die Benutzung des ÖPNV weiter vereinfachen.
Bei der Fahrgastinformation biete die Telematik neue Chancen: dynamische Fahrgastinformation zur Anzeige aktueller Ankunftszeiten, Internet und Mobilitäts-Zentralen zur umfassenden Mobilitätsberatung. Mit dem vom Bundesverkehrsministerium geförderten Projekt Delfi seien die Randbedingungen für eine bundesweit durchgehende Fahrgastinformation von Haustür zu Haustür wesentlich verbessert worden. Auch diese Maßnahmen würden, betonte Ludwig, dem wichtigen Ziel des weiteren Abbaus von Zugangshemmnissen dienen.
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