Quotenpreise verharren auf niedrigem Preisniveau / Nachfrage nach Quoten in den neuen Bundesländern erreicht Höchststand
(Berlin) - Mit 42 Cent je kg Milchquote wurde im Bundesschnitt der drittniedrigste Preis seit Einführung der Milchbörse erzielt. Zwar legte der Börsenpreis gegenüber dem letzten Termin (1.4.04) um 1 Cent leicht zu, verglichen mit dem Börsenpreis vor einem Jahr (1.7.04 = 50 Cent), sank der Quotenpreis aber um insgesamt 8 Cent. Der niedrigste Quotenpreis stellt sich mit 18 Cent/kg in Sachsen Anhalt ein. Wieder einmal nahm die Spitzenposition die Operpfalz in Bayern mit 70 Cent / kg Milchquote ein.
Der Durchschnittspreis in den alten Bundesländern wurde bei 45 Cent/kg festgestellt, und lag damit nur um 1 Cent über dem Preis vom letzten Börsentermin, aber mit 7 Cent deutlich unter dem Preis des letzen Julitermins. Dieselbe Entwicklung zeigte sich in den neuen Ländern. Der gewogene Durchschnittspreis wurde mit 21 Cent/kg ermittelt und legte damit ebenfalls gegenüber dem letzten Börsentermin um 1 Cent leicht zu, verringerte sich aber gegenüber dem Termin im Juli 2003 um 3 Cent und damit um fast 15 Prozent.
Mit fast 175 Millionen kg Milchquote wurde die dritthöchste Handelsmenge erreicht. Auffallend ist die hohe Milchquotennachfrage mit mehr als 72 Millionen kg in den neuen Bundesländern. Besonders in Mecklenburg Vorpommern lag das Verhältnis von Angebot (1.593.558 kg) und Nachfrage (22.350.888 kg) sehr weit auseinander. Auch die nachgefragte Menge in Sachsen Anhalt lag mit mehr als 20 Millionen kg sehr hoch, was aber auf den nicht zu Stande gekommenen Handel beim letzten Börsentermin zurückzuführen ist. Bemerkenswert ist weiterhin, dass in 6 Handelsgebieten das gesamte Quotenangebot verkauft werden konnte. In weiteren 12 Handelsgebieten wurde das Quotenangebot zu mehr als 90 Prozent aufgekauft.
Der aktuelle Handelstermin stand unter unterschiedlichen Vorzeichen. Zum einen ist aufgrund der Milchpreissituation die wirtschaftliche Lage der Milcherzeuger sehr angespannt. Zum anderen herrschte aber eine deutliche Unsicherheit über die nationale Ausgestaltung der Agrarreform, insbesondere zur Gewährung der Milchprämie. Einige Milcherzeuger möchten sich durch den Zukauf der Milchquote zusätzliche Prämienansprüche sichern. Ob diese Kalkulation auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten standhält, ist zumindest zweifelhaft. Der Deutsche Bauernverband (DBV), weist auch mit Hinblick auf den bevorstehenden Börsentermin am 2.11.04 darauf hin, dass viele Experten nach der Entkopplung der Milchprämie von der Milchquote ab April nächsten Jahres der Wert der Milchquote massiv fallen könnte. Dann könnten teuer zugekaufte Milchquoten zu einem noch größeren Problem für die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)
Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn
Telefon: 0228/81980, Telefax: 0228/8198205
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