Pressemitteilung | Industrieverband Agrar e.V. (IVA)

Ratten und Mäuse: So schützen Sie sich vor Befall

(Frankfurt am Main) - Im Herbst zieht es nicht nur uns Menschen rein ins Warme. Auch einige Tiere, die sich bisher im Garten heimisch gefühlt haben, flüchten nun vor der aufkommenden Kälte. Dazu zählen insbesondere Ratten und Mäuse. Sie werden auf der Suche nach einem gemütlichen Plätzchen schnell zu unerwünschten Mitbewohnern, die man unbedingt wieder loswerden sollte. Vorsorgemaßnahmen und effektive Bekämpfungsmethoden helfen, die Nager langfristig vom Einzug in die eigenen vier Wände abzuhalten. Ratten und Mäuse sind im wahrsten Sinne des Wortes Schadnager: Ihr Nagetrieb führt nicht nur zu kaputten Möbeln oder undichten Rohren. Wenn sie sich an Elektrokabeln zu schaffen machen, kann das im schlimmsten Fall einen Hausbrand verursachen. Darüber hinaus sind sie Überträger gefährlicher Erreger wie etwa Salmonellen oder Typhus.

Keine Futterquellen und Schutzzonen bieten

Mit einigen Maßnahmen kann man bereits im Vorfeld einem möglichen Befall durch Ratten und Mäuse vorbeugen. So siedeln sich die Tiere bevorzugt in der Nähe von Futterquellen an. Insbesondere Speisereste und sonstige Küchenabfälle stehen auf ihrem Speiseplan ganz oben. Daher sollten zum Beispiel Überbleibsel von Mahlzeiten nicht auf dem Kompost, sondern in einer verschließbaren Biotonne gesammelt werden. Auch das Füttern tierischer Mitbewohner wie Hund oder Katze erfolgt besser nicht im Freien. Wildtiere sollten ebenfalls nicht im Garten oder auf dem Balkon gefüttert werden. Da sich Nager immer da wohl fühlen, wo sie sich schnell vor potenziellen Feinden verstecken können, empfiehlt es sich Rasen, Stauden und Sträucher ab dem Spätsommer möglichst kurz zu halten. Und auch Gartenschnitt oder Überwinterungsmöglichkeiten für Wildtiere wie etwa Igel sollten in einiger Entfernung zum Haus gelegen sein.

Denn stoßen die Tiere in Hausnähe auf einen geschützten Unterschlupf, siedeln sie sich nicht nur dort an, sondern finden auch schnell den Weg ins Haus. Kaum eingezogen, gehen die unerwünschten Hausgäste bald an Vorratsschränke und Speisekammern, wo sie un- oder nur leicht verpackte Lebensmittel wie Brot oder Nudeln anfressen. Mit ihren Körperausscheidungen sorgen sie für unhygienische Verhältnisse. Daher sollten Kellertüren und sonstige Hauszugänge grundsätzlich immer verschlossen sein. Zusätzlich ist es hilfreich Hauswände, Tür- und Fensterrahmen regelmäßig auf Löcher und Ritzen zu kontrollieren. Im Haus selbst bewahrt man Lebensmittel grundsätzlich besser gut verschlossen und für Schadnager unzugänglich in Vorratsdosen auf.

Checkliste für Ratten- oder Mäusebefall

Aber wie erkennen gerade Laien frühzeitig einen Einzug der unerwünschten Mitbewohner? Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) gibt dazu folgende Hinweise:

- Kotspuren: Wurstförmiger Kot ist ein erster Hinweis auf Mäuse oder Ratten. Die Ausscheidung von Mäusen ist mit 3-8 mm dabei deutlich kleiner als die von Ratten. Je dunkler der Kot, desto frischer ist er.

- Nagespuren: Als Nagetiere knabbern Ratten und Mäuse alles an, was ihnen beim Stutzen ihrer Schneidezähne hilft, wie z. B. Möbel oder Kabel. Außerdem sind Knabberspuren an Lebensmitteln ein untrüglicher Hinweis.

- Fußabdrücke: In staubigen Bereichen, wie auf dem Dachboden oder im Keller, sind mitunter Fußspuren zu finden. Auch im Garten ist beim Verdacht auf ungebetene Gäste insbesondere auf Laufwege in der Nähe von Futterquellen wie Kompost zu achten.

- Nester: Fußspuren sind außerdem hilfreich, um neben Futterquellen auch Nester auszumachen, die oft geschützt unter gelagertem Holz, eingewinterten Gartenmöbeln oder der anderen Materialien liegen. Finden Ratten im Garten keinen passenden Schutz, graben sie sich über mehrere Zugänge einen Bau in die Erde.

- Schmierspuren: Durch ihr fettiges Körperfell hinterlassen Ratten und Mäuse Schmierspuren auf Möbeln oder Wänden, die auf ihren Laufwegen liegen.

- Geruch: Je stärker der Befall durch Schadnager, desto intensiver ist auch der unangenehme Geruch, der durch den Urin der Tiere verursacht wird.

- Geräusche: Nicht zuletzt sind es die Kratz- und Scharrgeräusche, die Ratten und Mäuse verraten.

Möglichkeiten zur Bekämpfung

Sollten sich nachweislich Ratten und Mäuse in Haus und Garten ansiedeln, muss schnell gehandelt werden. Gerade bei Ratten muss umgehend das örtliche Ordnungsamt informiert werden, da ihr Befall meldepflichtig ist.

Sollten es nur wenige Tiere sein, gibt es für Hausbesitzer die Möglichkeit, Schlag- oder Lebendfallen mit Ködern wie Nuss-Nougatcreme oder Erdnussbutter an den Laufwegen aufzustellen und regelmäßig zu kontrollieren. Ratten oder Mäuse, die in Lebendfallen tappen, sollten mindestens 500 m vom eigenen Grundstück entfernt wieder ausgesetzt werden, um eine schnelle Rückkehr zu verhindern.

Eine weitere Maßnahme kann der Einsatz von Ratten- und Mausködern sein, sogenannte Rodentizide. Ihre tödliche Wirkung tritt verzögert ein, so dass die Tiere keine Verbindung zum Köder herstellen. Da Ratten- und Mäuseköder allerdings auch für Kinder und Haustiere gefährlich sein können, empfiehlt der IVA folgende Vorgehensweisen:

1. Befolgen Sie immer genau die Gebrauchsanweisung und halten Sie alle beschriebenen Schritte ein.

2. Legen Sie die Köder niemals frei aus, sondern nur in den dafür vorgesehenen Köderstationen, und vermeiden Sie jeden Kontakt mit Lebensmitteln, Geschirr oder Zubereitungsflächen.

3. Nach dem Auslegen sollten Sie Ihre Hände und weitere Hautstellen, die mit den Ködern in Berührung gekommen sind, gründlich waschen.

4. Bewahren Sie die Mittel stets für Kinder und Haustiere unzugänglich auf.

Weitere Informationen zum Umgang mit Schädlingsbekämpfungsmitteln stellt der IVA in seiner Broschüre "Was tun bei Schädlingen" unter https://www.iva.de/publikationen/was-tun-bei-schaedlingen bereit und verweist zudem auf die Broschüre "Mäuse- und Rattengift sicher und wirksam anwenden" des Umweltbundesamtes unter https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/maeuse-rattengift-sicher-wirksam-anwenden

Im Zweifel für professionelle Schädlingsbekämpfung

Bei sehr starkem Befall oder wenn trotz Gegenmaßnahmen die Anzahl der Tiere nicht weniger oder sogar mehr zu werden scheint, sollte schnellstmöglich ein professioneller Schädlingsbekämpfer gerufen werden. Dieser Schritt wird in Zukunft wahrscheinlich häufiger nötig sein, da sich die Möglichkeiten zur eigenständigen Bekämpfung von Ratten und Mäusen durch Hausbesitzer*innen weiter verringern werden. Hintergrund ist, dass die in den Ködern enthaltenen Wirkstoffe bald nicht mehr für die Verwendung durch Laien freigegeben sind. Sollten die Schadnager dann nicht mehr durch die verbleibenden Schlag- oder Lebendfallen beseitigt werden können, bleibt nur die professionelle Unterstützung. Die Fachleute wissen nicht nur, wo alle Nester und Verstecke zu finden sind. Sie haben zudem auch hochwirksame Mittel, um den Schadnagern endgültig den Garaus zu machen und geben Hilfestellungen, um einen erneuten Einzug von Ratten und Mäusen zu verhindern.

Hausmittel übrigens oft nur kurzfristig wirksam

Sogenannte "Geheimtipps" wie z. B. ätherische Öle oder Katzenstreu mögen für die geruchssensiblen Nagetiere zunächst so unangenehm sein, dass sie sich zurückziehen. Doch meistens geben die Tiere ihre Futterquelle nicht so schnell auf, gewöhnen sich an den Geruch und sind schon nach kurzer Zeit wieder am Werk. Genauso verhält es sich mit Ultraschall-Geräten. Auch hier sind die unliebsamen Besucher nur für kurze Zeit abgeschreckt, kehren schnell wieder zurück und ignorieren die Ultraschall-Wellen. Haustiere wie Hunde und Katzen leiden im Zweifel mehr darunter.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrieverband Agrar e.V. (IVA) Pressestelle Mainzer Landstr. 55, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 2556-1281, Fax: (069) 2556-1298

(mw)

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