Pressemitteilung | Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen

Reduzierter Unterrichtsausfall auf dem Rücken der Lehrkräfte / Stellenreserve gegen Überlastung gefordert!

(Düsseldorf) - Erfreulich ist das relativ niedrige Maß des statistisch erhobenen Unterrichtsausfalls, so der nordrhein-westfälische Philologen-Verband. Doch unmissverständlich sind auch die Rückmeldungen aus den Schulen, dass dies wesentlich der zusätzlichen Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern zu verdanken ist.

Ständig erreichen den Verband Rückmeldungen über die extrem angespannte Personalsituation in den Schulen. Darüber kann die Unterrichtsausfallstatistik nicht hinwegtäuschen. Sie dokumentiert auch, dass Schulen unter einem extremen Druck stehen, mit allen Mitteln Unterrichtsausfall zu vermeiden. Nicht zufällig steigt der Anteil des Vertretungsunterrichts auf durchschnittlich 7,5 Prozent. In den Jahren der früher erhobenen Statistikangaben von 2005-2010 lag er bei 4,7 Prozent bis 6,2 Prozent. An Gymnasien klettert der aktuelle Prozentsatz in der Sekundarstufe I sogar auf 7,7 Prozent, in der Oberstufe gar auf 8,1 Prozent.

"Die arbeitszeitliche Belastung unserer Kolleginnen und Kollegen wächst von Schuljahr zu Schuljahr, da immer neue Reformprojekte in den Schulen zu bewältigen sind. Die personell viel zu 'kurze Decke' verschärft die Situation. Es ist dringend erforderlich, dass schrittweise eine 8 bis10-prozentige Stellenreserve aufgebaut wird", kommentiert der Verbandsvorsitzende, Peter Silbernagel, die Ergebnisse der Stichprobenuntersuchung.
Der Umgang der schulpolitisch Verantwortlichen mit den Lehrkräften ist unredlich, da permanent Erwartungen und Erfordernisse, so im Rahmen individueller Förderung, Berufsorientierung, Lehrerausbildung, Betreuungs- und Beratungsaufgaben, Inklusion, internationaler Klassen etc., die Erziehungs- und Bildungsaufgaben ausweiten, ohne die Folgen mit zu bedenken. Der Überforderung der Schulen und der Überdehnung des pädagogisch Verantwortbaren ist schnellstens entgegen zu wirken!

Quelle und Kontaktadresse:
Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen Pressestelle Graf-Adolf-Str. 84, 40210 Düsseldorf Telefon: (0211) 177440, Fax: (0211) 161973

(sy)

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