Pressemitteilung | DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.

Regelwerk - Neuerscheinung: Grundsätze für Bemessung, Bau und Betrieb von Kläranlagen mit bepflanzten und unbepflanzten Filtern zur Reinigung häuslichen und kommunalen Abwassers - Arbeitsblatt DWA-A 262

(Hennef) - Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) hat das Arbeitsblatt DWA-A 262 "Grundsätze für Bemessung, Bau und Betrieb von Kläranlagen mit bepflanzten und unbepflanzten Filtern zur Reinigung häuslichen und kommunalen Abwassers" veröffentlicht.

Mit dem vorliegenden Arbeitsblatt wird eine einheitliche Grundlage für Bemessung, Bau und Betrieb von bepflanzten und unbepflanzten Filtern für die biologische Behandlung von kommunalem Abwasser geschaffen.

Die Abwasserbehandlung mit bepflanzten und unbepflanzten Filtern ist gekennzeichnet durch eine einfache konstruktive Gestaltung, eine einfache Betriebsweise, eine geringe Bildung von Biomasse bzw. Sekundärschlamm, einen geringen Einsatz von Fremdenergie und einen hohen Reinigungsgrad auch von Anlagen mit kleinen Anschlussgrößen. Dieses Arbeitsblatt befasst sich im Bereich Kleinkläranlagen mit aus Gründen des Gewässerschutzes resultierende Anforderungen, welche nicht durch europäisch harmonisierte Normen erfasst sind sowohl für CE-gekennzeichnete als auch für nicht CE-gekennzeichnete Kleinkläranlagen sowie für nicht serienmäßig hergestellte Kleinkläranlagen.

Die hier dargestellten Bemessungsgrundsätze gelten für mitteleuropäische klimatische Bedingungen mit warmen Sommern und kalten Wintern ohne Dauerfrostböden. Bei anderen klimatischen Verhältnissen sind Änderungen der Bemessung möglich bzw. notwendig, wobei Gebiete mit Dauerfrostboden grundsätzlich ungeeignet für Filter sind.

Die Behandlung von Abwasser, das in seiner Beschaffenheit deutlich von den Verhältnissen bei kommunalem/häuslichem Abwasser abweicht, sowie die Behandlung separierter Teilströme mit Ausnahme von Grauwasser fallen nicht in den Anwendungsbereich dieses Arbeitsblatts.

Konventionelle horizontal durchströmte Filter werden im vorliegenden Arbeitsblatt nur noch als nachgeschaltete Behandlungsstufe beschrieben, nicht mehr als biologische Hauptstufe, da im Vergleich zu Vertikalfiltern keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen. Dies schließt ihre Anwendung aber nicht aus. Solange die wasserwirtschaftlichen Anforderungen und die Ablaufparameter eingehalten werden und eine ordnungsgemäße Funktion sichergestellt ist, können bestehende Anlagen weiter betrieben werden.

Änderungen

Gegenüber dem Arbeitsblatt DWA-A 262 (03/2006) wurden folgende Änderungen vorgenommen:

- Änderung des Arbeitsblatttitels
- Anpassung an die europäische Normung und zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen hinsichtlich Gesetzen und Verordnungen
- Berücksichtigung neuerer Untersuchungsergebnisse zur Vorklärung in Mehrkammergruben
- neu aufgenommen: Anlagen mit Rohabwasserfiltern im Misch- und Trennsystem
- neu aufgenommen: Anlagen mit Filtern mit Lavasand im Misch- und Trennsystem
- neu aufgenommen: Zweistufiges Verfahren mit vertikal durchströmten Filtern
- neu aufgenommen: Aktiv belüftete Filter
- neu aufgenommen: Zweischichtige Filtergräben
- neu aufgenommen: Saisonal belastete Anlagen
- neu aufgenommen: Anlagen zur Grauwasserbehandlung.

Das Arbeitsblatt wurde gemeinsam vom DWA-Fachausschuss KA-10 "Abwasserbehandlung im ländlichen Raum" und der DWA-Arbeitsgruppe KA-10.1 "Abwasserbehandlung in bepflanzten Filtern" (Sprecher: Prof. Jens Nowak) erstellt und richtet sich an Planer/innen und Betreiber/innen von Kläranlagen sowie an Fachbehörden. Mit Erscheinen des Arbeitsblatts DWA-A 262 (11/2017) wird das Arbeitsblatt DWA-A 262 (03/2006) zurückgezogen.

Quelle und Kontaktadresse:
DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. Pressestelle Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Telefon: (02242) 8720, Fax: (02242) 872135

(cl)

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