Pressemitteilung | Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi)
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Resolution der Dienstleistungsberufe gegen die Ausbildungsplatzabgabe

(Berlin) - Die in der Aktionsgemeinschaft Wirtschaftlicher Mittelstand (AWM) organisierten Dienstleistungsberufe appellieren in ihrer Resolution an den Bundestag die Ausbildungsplatzabgabe nicht zu beschließen: Die Ausbildungsplatzabgabe trifft ausgerechnet den dynamischsten Wirtschaftszweig in Deutschland: Die Dienstleistungsbranchen. Viele Branchen können oder dürfen gar nicht in ihren Branchen ausbilden. Gleichwohl müssen sie die Abgabe entrichten. Eine echte Straftsteuer", äußert AWM-Präsident Ludger Theilmeier stellvertretend für die 25 Präsidenten der an der Resolution beteiligten Verbände.

Anstelle einer Ausbildungsplatzabgabe fordern die Verbände eine praxisnahe Reform der Berufsausbildung. Theilmeier: "Die Schwerpunkte der Ausbildung müssen in den Betrieben liegen. Diese brauchen über ihre Branchenverbände einen stärkeren Einfluss auf die Lehrinhalte und die Berufsbilder. Darüber hinaus muß die Schuldbildung verbessert werden. Kein Betrieb kann Lehrlinge ausbilden, die nicht ausreichend lesen schreiben und rechnen können!"

Doch von Reformen sei nicht die Rede. "Stattdessen wird die Dienstleistungswirtschaft zum Zahlmeister der Nation. Dabei sind wir es, die auch in der Krise Mitarbeiter einstellen und die Arbeitslosigkeit bekämpfen", so Theilmeier. "Die neue finanzielle Belastung, die mit jedem zusätzlichen Mitarbeiter steigt, wird bei der Personalpolitik der Unternehmen nicht ohne Wirkung bleiben."

Besonders kraß seien personalintensive Branchen mit eingeschränkter Ausbildungsmöglichkeit betroffen. "Ein Beispiel ist die Zeitarbeitsbranche. Hier ist es gesetzlich verboten, Auszubildende zu überlassen. Trotzdem muss gezahlt werden. Dabei kommen sechzig Prozent der Zeitarbeitnehmer aus der Arbeitslosigkeit. Das kümmert die Politik anscheinend nicht", kritisiert Theilmeier.

In ihrer Resolution rufen die Verbände alle Unternehmen auf, Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen, um die Abgabe zu vermeiden.

Resolution der Dienstleistungswirtschaft gegen die Ausbildungsplatzabgabe

Die in der Aktionsgemeinschaft Wirtschaftlicher Mittelstand (AWM) organisierten Verbände der mittelständischen Dienstleistungswirtschaft lehnen die beabsichtigte Ausbildungsplatzabgabe ab. Sie appellieren an den Deutschen Bundestag, die Abgabe nicht zu beschließen!

Die Ausbildungsplatzabgabe ist nicht geeignet, der Lehrstellenmisere in Deutschland wirksam zu begegnen. Im Gegenteil: sie wirkt wie eine Strafsteuer und trägt somit zur Schwächung des Mittelstandes bei. Das hat zur Folge, dass in Zukunft weniger statt mehr Ausbildungsplätze angeboten werden können.

Die Dienstleistungsbranche wird von der Ausbildungsplatzabgabe besonders schwer getroffen. Vielfach fehlt es an Berufsbildern und entsprechenden Ausbildungsberufen. Ursache dafür ist der rasante Strukturwandel und die ständige Neuausrichtung der Unternehmen an den Wünschen der Kunden. Außerdem scheitert die Einführung neuer Ausbildungsgänge teils an den Gewerkschaften. Dennoch haben sich die Beschäftigungszahlen im Dienstleistungssektor in den letzten Jahren überdurchschnittlich entwickelt und es sind viele ehemals Arbeitslose und Geringqualifizierte in den Arbeitsmarkt integriert worden.

Um der Ausbildungsplatzmisere zu begegnen, ist es notwendig, das Berufsbildungsgesetz grundlegend und praxisnah zu reformieren, um den Einfluss der Unternehmen zu erhöhen. Nur die Unternehmen sind in der Lage, über die Ausgestaltung der Ausbildungsgänge zu befinden. Auch muss, vor dem Hintergrund der Pisa Studie, die schulische Ausbildung deutlich verbessert werden.

Der Mittelstand ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Darum sind alle Unternehmen aufgefordert, so viele Ausbildungsplätze wie möglich zur Verfügung zu stellen.

Quelle und Kontaktadresse:
Aktionsgemeinschaft Wirtschaftlicher Mittelstand e.V. (AWM) Luisenstr. 41, 10117 Berlin Telefon: 030/288807-0, Telefax: 030/288807-10

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