Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle

Richtige Diagnose, falsche Therapie! / Stellungnahme zum KOM-Vorschlag für Güterverkehrskorridore auf der Schiene

(Berlin) - Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hält den Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission zur Einführung von Güterverkehrskorridoren für nicht annehmbar. "Die Diagnose stimmt, aber die Therapievorschläge der Kommission überzeugen nicht", sagte VDV-Hauptgeschäftsführerin Dr.-Ing Claudia Langowsky. Mit dem Verordnungsentwurf strebt die EU-Kommission ein europäisches Schienennetz für einen wettbewerbsfähigen Güterverkehr an. Damit sollen möglichst kurzfristig grenzüberschreitende Güterverkehrskorridore die Infrastrukturverfügbarkeit für den Schienengüterverkehr signifikant erhöhen und dessen Qualität nachhaltig zu verbessern.

"Das Ziel der Kommission, die Nutzung und Verfügbarkeit von Infrastrukturkapazitäten für den Schienengüterverkehr zu verbessern, ist absolut richtig", sagte Frau Langowsky. Leider sei die von der Kommission vorgeschlagene Verordnung jedoch nicht geeignet, dieser Anforderung gerecht zu werden. "Die größten Probleme entstehen für die Güterbahnen im grenzüberschreitenden Verkehr dadurch, dass es schlichtweg an Infrastrukturkapazitäten mangelt. Doch die Kommission macht leider keine Vorschläge, wie zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden können."

Die Kommission beschränke sich auf Vorschläge zu organisatorischen Strukturen von Netzbetreibern, deren Investitionsplanung und Infrastrukturmanagement, kritisierte der VDV. "Wir lehnen es ausdrücklich ab, dass die unterschiedlichen Nutzer des Netzes gegeneinander ausgespielt werden", so die VDV-Hauptgeschäftsführerin. "Dem Güterverkehr einen Vorrang vor dem Personenverkehr einzuräumen, ist keine Lösung. Damit wird das Problem nur verlagert! Es sind Lösungsansätze erforderlich, die zum einen die Infrastrukturverfügbarkeit erhöhen, und zum anderen den Interessen aller Nutzer des Netzes gerecht werden." Nur so werde Leistungsfähigkeit des Eisenbahnsektors insgesamt erhöht.

Lesen Sie die gesamte Stellungnahme des VDV unter www.vdv.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Pressestelle Kamekestr. 37-39, 50672 Köln Telefon: (0221) 57979-0, Telefax: (0221) 514272

(el)

NEWS TEILEN: