Rinderhalter ziehen Bilanz zur BSE-Krise / Verbraucherschutz durch QS-System verbessert
(Berlin) - Am 24. November 2002 jährte sich zum zweiten Mal der Tag, an dem in Deutschland das erste an BSE erkrankte Rind identifiziert wurde. Die Rinderhalter in Deutschland ziehen eine zwiespältige Bilanz. Einerseits herrschte vor zwei Jahren Apokalyse-Stimmung im Land. Einige Wissenschaftler und selbsternannte Fachleute sagten in deutschen Herden Hunderttausende von BSE-infizierten Rindern in den kommenden Jahren voraus. Von Tausenden, wenn nicht sogar Hunderttausenden von Menschen, die durch die neue Form der Creutzfeld-Jakob-Erkrankung gefährdet seien, war die Rede. Die Emotionen schwappten bei Verbrauchern und Politiken über. Diese Horrorszenarien haben sich nicht bewahrheitet. Von den 5,5 Millionen auf BSE getesteten Rindern seit November 2000 wurden bei 0,004 Prozent BSE festgestellt.
Ein Bündel von vorsorgenden Verbraucherschutzmaßnahmen mit Kosten in Milliardenhöhe wurde seit November 2000 aufgelegt. Diese finanzielle Belastung trifft die Bauern bis heute ins Mark, das ist die andere Seite der Bilanz. Die Erzeugerpreise von Rindfleisch liegen nach wie vor 15 bis 20 Prozent niedriger als vor dem ersten BSE-Fall, der Verbrauch hat sich dagegen erfreulich stabilisiert.
Der DBV trägt alle Maßnahmen des vorsorgenden Verbraucherschutzes mit, doch muss jetzt emotionsfrei und wissenschaftlich fundiert auch erlaubt sein, nach Maßnahmen Ausschau zu halten, die sowohl den Verbraucherschutz als auch die Wirtschaftlichkeit der über 200.000 heimischen rinderhaltenden Betriebe berücksichtigen. Die Landwirtschaft selbst hat gemeinsam mit den Partnern der Lebensmittelkette die Rindfleischerzeugung "auf neue Beine" gestellt. Heute wird Rindfleisch nach streng definierten und kontrollierten Kriterien des Qualitäts- und Sicherungssystem QS erzeugt, stellt der DBV fest.
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