Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Sachsen e.V.

Riskante Kaufangebote / Wichtige Kriterien beim Verkauf von Lebensversicherungen

(Leipzig) - Viele Verbraucher können ihre Lebens -oder Rentenversicherung nicht bis zum vereinbarten Laufzeitende führen. Sie benötigen das eingezahlte Geld früher. Da eine Kündigung des Vertrages mit hohen finanziellen Verlusten verbunden ist, versucht manch Betroffener es mit einem Verkauf der Versicherung. "Findet man einen seriösen Aufkäufer, kann tatsächlich etwas mehr Geld fließen als bei einer Kündigung", informiert Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. "In letzter Zeit sind jedoch immer mehr fragwürdige Angebote auf den Markt gekommen, die für Verbraucher Verlustrisiken beinhalten."

Seit einigen Monaten nehmen in der Verbraucherzentrale Sachsen die Anfragen zum Verkauf von Lebensversicherungen zu. Grund dafür ist unter anderem auch, dass Verbraucher von Anbietern daraufhin gezielt angesprochen werden. Mit Slogans wie "Verkaufen Sie clever …verdoppeln Sie Ihr Geld" oder " Verkaufen Sie …und erhalten Sie das Doppelte" erregten beispielsweise die Firmen BSB Captura GmbH (Iserlohn) und die Global Financial Invest AG (Frankfurt/Main) die Aufmerksamkeit. Beim genauen Betrachten der Angebote finden sich dann jedoch allgemeine Warnsignale, die auf Verlustrisiken schließen lassen. Neben der in Aussicht gestellten Verdopplung des Geldes ist diesbezüglich auch die ratenweise oder verzögerte Auszahlung zu beachten. So soll sich die vollständige Rückzahlung oft über einen Zeitraum von 7 bis 10 Jahren hinziehen. In dieser Zeit kann viel passieren, so können die Aufkäufer im schlechtesten Fall zahlungsunfähig werden. Je nach vertraglicher Gestaltung, kann dann die Auszahlung des Restbetrages gefährdet sein. Neben diesen Kriterien gibt es weitere Punkte, wie zum Beispiel der Erhalt des Todesfallschutzes, die Verbraucher im Auge behalten sollten.

"Wer eine alte Lebensversicherung hat, die kurz vor dem Ablauf steht, sollte diese ohne Not und schon gar nicht wegen reißerischer Werbung vorzeitig kündigen", rät Heyer. Wer seinen Vertrag aus finanziellen Gründen nicht wie vereinbart fortführen kann, sollte sich vor weiteren Schritten bei der Verbraucherzentrale Sachsen anbieterunabhängig beraten lassen. In einer persönlichen Beratung können mögliche Varianten etwa von einer Vertragsänderung, einer Beitragsfreistellung, über eine Stundung, einen Verkauf bis hin zu einer Kündigung geprüft werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Sachsen e.V. Pressestelle Brühl 34-38, 04109 Leipzig Telefon: (0341) 696290, Telefax: (0341) 6892826

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