Robotik + Automation stärkt Produktionsstandort Deutschland
(Frankfurt am Main) - Anders als in den vergangenen Jahren hat sich die von Joachim Rohwedder, Vorstandsvorsitzender der Rohwedder AG, Bermatingen, und Vorsitzender des Vorstands VDMA Robotik + Automation, für 2005 angekündigte Umsatzprognose bislang nicht bestätigt. Voraussichtlich wird der Umsatz der Hersteller von Robotik + Automation dieses Jahr nicht um 5 Prozent wachsen, sondern bei 6,9 Mrd. Euro stagnieren. Ursache dafür ist zum einen die generell schwache Inlandskonjunktur, zum anderen hat die deutsche Automobilindustrie dieses Jahr im Gegensatz zum vergangenen Jahr - noch keine großen Modellwechsel durchgeführt. Damit sind für die Robotik Impulse von der nach wie vor wichtigsten Kundengruppe ausgeblieben.
Dennoch hat sich die Industrielle Bildverarbeitung einmal mehr äußerst erfreulich entwickelt. So stieg im vergangenen Jahr der Umsatz um 14 Prozent auf 950 Mio. Euro, und 2005 wird mit einem immer noch stattlichen Plus von 7 Prozent voraussichtlich die Milliarden-Euro-Grenze überschritten. Besonders stark gewachsen sind dabei sowohl Exporte als auch Anwendungen außerhalb der Industrie, etwa in Medizin, Verkehrstechnik und Dokumentenverarbeitung. Für 2006 wird wiederum ein Umsatzwachstum von 7 Prozent prognostiziert.
Auch die im Verband umsatzstärkste Teilbranche der Montage- und Handhabungstechnik hat für dieses Jahr ein erneutes Umsatzwachstum von 3 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro zu erwarten. Anders als im Vorjahr konnten die Anbieter von kompletten Montagesystemen überproportional zulegen, verglichen mit den Herstellern von Montagekomponenten. Eine wesentliche Ursache für den anhaltenden positiven Trend liegt in der Strategie deutscher Produzenten von Konsumgütern, sich als Premium-Hersteller vom Standard abzuheben. Dies erfordert oftmals besonders präzise Montagesysteme für kleinste Teile oder hochwertige Oberflächen. Für 2006 erwartet der Verband etwa gleich bleibende Umsatzzahlen, da sich fehlende Modellanläufe in der Automobilindustrie auch auf die Montage- und Handhabungstechnik auswirken.
Einen deutlichen Rückgang musste die Robotik hinnehmen. Im ersten Halbjahr 2005 sank der Absatz nach Stückzahlen in Deutschland um 24 Prozent, beim Export um 21 Prozent. Im wichtigsten Markt Automobilindustrie wurden gar 38 Prozent weniger Roboter nachgefragt. Dem gegenüber stieg der Umsatz bei der General Industry um 5 Prozent. Für 2006 erwartet der VDMA wieder ein moderates Wachstum von 3 Prozent. Dabei wird es darauf ankommen, neue Anwendungsgebiete für die Robotik zu erschließen.
Für eine weiterhin positive Entwicklung der Branche und der Wirtschaft fordert Joachim Rohwedder, dass die neue Regierung die immer noch bestehenden Reformblockaden aufbricht. Das betrifft insbesondere die Aspekte Föderalismusreform, Arbeitsmarkt, Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und Subventionsabbau.
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Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)
Marlies Schäfer, Presse
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