Rogowski: Wir nehmen die Banken beim Wort
(Berlin) - Das neue Margensystem der KfW bietet die Chance, das rückläufige Fördergeschäft für den Mittelstand wieder zu beleben. Ich erwarte, dass mit der Einführung risikoabhängiger Zinsen die Durchleitung von Förderkrediten durch die Hausbanken auch an Unternehmen mit schwächerer Bonität und nicht ausreichender Besicherung wieder attraktiver wird. Das ist gut für den Mittelstand, und das ist gut für die deutsche Konjunktur. Dies erklärte Michael Rogowski, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) anlässlich der Vorstellung des neuen Margenkonzeptes.
Risikoabhängige Zinsmargen bedeuteten eine einschneidende Veränderung in der Förderpolitik mit weit reichenden Konsequenzen für den Mittelstand. Daran müssten sich manche Unternehmen erst noch gewöhnen. Aber ich sehe hierzu keine realistische Alternative. Die bisherige einheitliche Bankenmarge war zu pauschal, sie behinderte die Kreditvergabe an große Teile des Mittelstandes, so Rogowski. Allerdings versperre auch das Margenraster in seiner jetzigen Ausgestaltung Teilen des Mittelstandes mit besonders schlechten Risiken den Weg zum Förderkredit. Konsequent wäre eine möglichst vollständige Abdeckung des gesamten Risikospektrums gewesen.
Politik und Kreditwirtschaft seien gleichermaßen gefordert, durch Risiko entlastende Maßnahmen sowie schlanke Vergabe- und Bearbeitungsverfahren die Kosten für den Förderkredit niedrig zu halten. Die Schaffung einer Kreditfabrik ist eine gute Idee, um auch kleinvolumige Kredite für die Banken wirtschaftlich attraktiv zu machen, erklärte der BDI-Präsident. Jetzt seien die Banken in der Pflicht. Ich hätte kein Verständnis dafür, wenn es jetzt nur zu Zinserhöhungen käme, es ansonsten beim Alten bliebe. Wir nehmen die Banken beim Wort, so Rogowski.
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