Rohstoffpreise stagnieren auf hohem Niveau
(München) - Der Rohstoffpreisindex der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im November 2022 um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat auf nun 148,1 Punkte gestiegen. "Nach dem Preisschock in Folge der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben sich die globalen Rohstoffmärkte zwar abgekühlt. Die Rohstoffpreise verharren im Vergleich zu den Vorjahren dennoch auf einem hohen Niveau. Die globalen Lieferketten sind weiterhin geschwächt und die geopolitischen Risiken noch immer groß", mahnt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Preise für Edelmetalle sind zum Vormonat durchschnittlich um 5,8 Prozent gestiegen. Die Preise für Industriemetalle legten im November um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Besonders stark nahmen die Preise für Nickel (+15,2 Prozent) und Zinn (+8,9 Prozent) zu. Aber auch Lithium (+6,2 Prozent), Blei (+5,6 Prozent) und Kupfer (+5,4 Prozent) verzeichneten deutliche Preisanstiege. "Der Preis für Lithium bleibt historisch hoch. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Rohstoff, der wichtig für viele Zukunftstechnologien ist, um rund 252 Prozent verteuert. Nickel wird unter anderem für die Metallverarbeitung und Batterien benötigt, Zinn wird vor allem in der Elektro- und Chemieindustrie gebraucht. Alle diese Rohstoffe sind für die bayerische Wirtschaft von hoher Bedeutung", erklärt Brossardt.
Die vbw fordert, den verlässlichen und bezahlbaren Bezug von Rohstoffen politisch und in der unternehmerischen Planung dringend zu priorisieren: "Der industriell geprägte Standort Bayern ist auf die sichere Rohstoffverfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen angewiesen. Dazu braucht es den Erhalt und die weitere Erschließung von internationalen Märkten mit gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen und die Nutzung von heimischen Rohstoffvorkommen. Die Rohstoffeffizienz und -substitution muss vorangetrieben werden. Zudem ist es notwendig, mehr Sekundärrohstoffe durch die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft zu gewinnen", sagt Brossardt.
Aus Sicht der vbw befindet sich die Wirtschaft in einer Krise, die existenzbedrohend für Unternehmen, für die Wirtschaftsstruktur und den Standort Bayern insgesamt ist. "Der Freistaat ist mit einem Krisen-Cocktail aus explodierenden Energiekosten, Inflation, Material-, Rohstoff- und Energiemangel sowie Arbeitskräfteknappheit konfrontiert. Dieser Cocktail entfaltet jetzt seine Wirkung für das kommende Jahr", so Brossardt.
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