Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Rosenberger: "Hände weg vom Mindestlohn"

(Hamburg) - Die Ankündigung des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer, sich im Koalitionsausschuss für mehr Ausnahmen vom Mindestlohn einzusetzen, wird von Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), kritisiert. Sie warnt vor dem weiteren Verlust der Glaubwürdigkeit der Politik in Deutschland und vor einem wirkungslosen "Scheinmindestlohn":
"Von der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes von 8,50 Euro pro Stunde werden Millionen von Menschen in ganz Deutschland profitieren. Erst nach wochenlangen Verhandlungen konnte man sich auf die jetzt im Koalitionsvertrag festgehaltenen Regelungen zum Mindestlohn einigen - diesen Kompromiss schon nach wenigen Tagen wieder öffentlich in Frage zu stellen, ist gefährlich. Wenn vom Mindestlohn ganze Gruppen ausgenommen werden, zum Beispiel, wie von Herrn Seehofer gefordert, Rentnerinnen und Rentner, dann wird keine sinnvolle untere Grenze gegen Lohndumping, sondern ein wirkungsloser Scheinmindestlohn eingeführt.

Wir brauchen den Mindestlohn für Alle - ohne Ausnahmen. Natürlich muss der Mindestlohn auch für Minijobberinnen und Minijobber gelten. Allein im Gastgewerbe gibt es heute fast eine Million Beschäftigte in Minijobs. Für viele von ihnen wäre ein Stundenlohn von 8,50 Euro eine deutliche Verbesserung.
Wenn es nach Wochen von Diskussionen, nach Mitgliederentscheid und nächtelangen Verhandlungen zugelassen wird, dass der Mindestlohn durch Ausnahmen verwässert und wirkungslos wird, dann geht das mit dem endgültigen Verlust der Glaubwürdigkeit der Politik in Deutschland einher. Auch deshalb gilt: Hände weg vom Mindestlohn."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptverwaltung Pressestelle Haubachstr. 76, 22765 Hamburg Telefon: (040) 38013-0, Fax: (040) 3892637

(cl)

NEWS TEILEN: