Rosenberger: Mut zur Familie erfordert auch familienfreundliche Arbeitszeitmodelle
(Hamburg) - Politik und Wirtschaft haben seit den 80er Jahren viel dazu beigetragen, dass Menschen immer weniger Mut haben, Familien zu gründen. Heute wissen wir, dass Familien die soziale und aktive Mitte unserer Gesellschaft bilden. Daher ist es auch ein zentrales Anliegen der Gewerkschaften, Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten mitzugestalten, erklärte Michaela Rosenberger, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), am 25. März 2006 auf einer Veranstaltung ihrer Organisation in Koblenz. Die Balance von Berufs- und Privatleben sei kein Thema für den einzelnen Menschen, sondern eine Herausforderung für die ganze Gesellschaft. Rosenberger: Wir brauchen eine Allianz aus Politik, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, die begreift, dass eine Zukunftssicherung nur in der Balance von Arbeit und Familie möglich ist. Nur so sei der Existenzangst der Menschen zu begegnen. Männer fürchten um ihre Jobs, wenn sie Elternzeit nehmen. Frauen befürchten, nach der Elternzeit als nicht mehr flexibel und unqualifiziert zu gelten. Hinzu komme, dass viele Frauen neben dem Beruf auch die Erziehungsarbeit und die Pflege Angehöriger übernehmen, ohne dass sich dies in der Rentenberechnung niederschlage. Wenn wir wirklich Gleichstellung wollen, müssen wir auch hier umdenken und angemessene Rahmenbedingungen schaffen. In Schweden z. B. erhalten Familien auf einfachem Wege Einkommensersatzleistungen, so Rosenberger weiter.
Ein Umdenken sei auch in puncto Arbeitszeitgestaltung erforderlich: Wir brauchen keine längeren Arbeitszeiten, sondern flexible Modelle, die die Interessen der Beschäftigten und der Unternehmen gleichermaßen berücksichtigen. Und ein Betrieb, der sich beispielsweise am Bau einer Kindertagesstätte beteiligt, dient letztlich auch sich selbst, denn zufriedene Beschäftigte sind erwiesenermaßen leistungswilliger und -fähiger.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin
Haubachstr. 76, 22765 Hamburg
Telefon: (040) 38013-0, Telefax: (040) 3892637
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