Rückgänge in allen Umsatzklassen / Halbjahresergebnisse des DRV-Reisebürobarometers 2009
(Berlin) - Im ersten Halbjahr 2009 (Stichtag 30. Juni) haben besonders starke Umsatzrückgänge im Fluggeschäft die wirtschaftlichen Ergebnisse der deutschen Reisebüros beeinflusst. Dies zeigt die Auswertung des neuen Reisebürobarometers des Deutschen ReiseVerbands (DRV), das am 3. Dezember anlässlich der 59. DRV-Jahrestagung im ägyptischen Port Ghalib vorgestellt wurde. Der DRV präsentiert die Ergebnisse seiner repräsentativen Auswertung der betriebswirtschaftlichen Kennziffern, die in Zusammenarbeit mit der Hochschule München erstellt wird, nun bereits zum dritten Mal in Folge. Innerhalb der ausgewerteten Reisebüro-Umsatzklassen zeigen sich für die ersten sechs Monate erhebliche Umsatzrückgänge, die alle Vermittlungssparten betreffen. Von allen Segmenten sind die Einbußen im Fluggeschäft mit bis zu 37 Prozent Rückgang am höchsten. Die vermittelten touristischen Umsätze weisen ebenfalls in der Spitze ein Minus von rund 14 Prozent auf. Deutlich wird, dass vor allem kleinere Reisebüros die Auswirkungen - sowohl beim Umsatz als auch beim Erlös - deutlicher spüren als größere Einheiten.
Diese Rückgänge bei den Umsätzen wirken sich deutlich auf die Umsatzrendite der Reisebüros im ersten Halbjahr 2009 aus. Die untersuchte Stichprobe beläuft sich auf 340 Reisebüro-Unternehmen mit deutlich mehr als 1.000 Betriebsstellen, die in fünf Umsatzklassen unterteilt wurden.
Die Umsatzrendite, also das Verhältnis von Betriebsergebnis zu Umsatz, ist besonders bei den Reisebüros der Umsatzklassen bis zwei Millionen Euro, zwischen zwei bis vier Millionen Euro sowie der Umsatzklasse zwischen sechs bis zehn Millionen Euro signifikant gesunken. Hingegen stabil geblieben ist die Umsatzrendite in den Größenklassen zwischen vier bis sechs Millionen Euro und über zehn Millionen Euro. Bei der nun erstmals für das laufende Geschäftsjahr vorgenommen Halbjahresauswertung ist zu beachten, dass im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise bei Ferien- und Feiertagsterminen Verschiebungen stattgefunden haben. Diese haben entsprechende Auswirkungen auf das unterjährige Ergebnis. Vergleiche zum Gesamtzeitraum des Vorjahres sind daher nur eingeschränkt möglich.
"Der DRV-Ausschuss Betriebswirtschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, anhand der ausgewerteten betriebswirtschaftlichen Kennziffern die Rentabilität des Reisebürovertriebs zu beleuchten. Zugleich stellen wir mit den ermittelten Daten den Reisebüros ein aussagekräftiges Benchmark zur Verfügung, das eine hilfreiche Bewertungs- und Entscheidungsgrundlage bietet", erläutert Bernd Zillich, Vorsitzender des DRV-Ausschusses Betriebswirtschaft. Diese in regelmäßigen Abständen veröffentlichten Ergebnisse aus dem DRV-Reisebürobarometer sollen künftig auch mit eigenen Umsatzdaten und anderen betriebswirtschaftlichen Kennziffern der jeweiligen Reisebüros verglichen werden können, um so ein individuelles Stärke-Schwäche-Profil zu erhalten.
"Der DRV hat mit dem Reisebürobarometer eine ausgezeichnete Grundlage geschaffen, übergreifend die Profitabilität des deutschen Reisevertriebs festzustellen", kommentiert DRV-Ausschussvorsitzender Zillich die Untersuchung: "Gegenüber dem vergangenen Jahr haben 2009 weitere Datenhäuser Zahlenmaterial geliefert, so dass die Datenbasis erweitert und damit die Aussagekraft der analysierten Werte deutlich erhöht wurde."
Neben den bisher bereits teilnehmenden Datenhäusern Ta.Ts, Taa und Accon.rvs hat sich jetzt auch das Unternehmen Ziel an der Lieferung der anonymisierten Reisebüro-Daten beteiligt.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV)
Sibylle Zeuch, Pressesprecherin
Albrechtstr. 10a, 10117 Berlin
Telefon: (030) 28406-0, Telefax: (030) 28406-30
(mk)