Pressemitteilung | Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern e.V. (KEG)

Rückkehr an die Schulen: Abschluss- und Übergangsklassen haben Vorrang

(München) - Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder brachte vor Ostern einen Stufenplan für die Öffnung der Schulen ins Gespräch. Auch die Wissenschaftsakademie Leopoldina fordert in ihrer am 13. April veröffentlichten Stellungnahme eine stufenweise Wiederaufnahme des Schulbetriebs. Klar ist: Es müssen transparente Pläne für die Normalisierung des Bildungsbetriebs entwickelt werden, um Lehrenden, Eltern und nicht zuletzt den Schülerinnen und Schülern Sicherheit zu geben. Die schrittweise Öffnung kann allerdings nur unter der Voraussetzung erfolgen, dass die Gesundheit aller Schuler*innen und Lehrkräfte, die in die Klassenzimmer zurückkehren, sichergestellt ist und das Gesundheitssystem nicht überfordert wird.

Dem Vorschlag der Leopoldina, Grundschulen und Kitas zuerst zu öffnen, stimmt die KEG nicht zu. Besonders im Hinblick darauf, dass Grundschul- und Kindergartenkindern Schutzmaßnahmen schwerer zu vermitteln sind und eine strikte Einhaltung derselben nicht realistisch ist.
Die KEG räumt hierbei Abschluss- und Übergangsklassen Vorrang ein. Sie sollten die Ersten sein, die eingeschränkten Präsenzunterricht erhalten, sodass ausstehende Prüfungen und Probearbeiten zeitnah durchgeführt werden können. Priorität muss haben, dass diese Klassen ihre Zeugnisse und Abschlüsse rechtzeitig erhalten und ein geregelter Übergang an weiterführende Schulen und die Universitäten möglich ist.

Für den restlichen Unterricht könnten vorübergehend Mischformen aus Präsenz- und Online-Unterricht angewendet werden, die für alle Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern tragbar sind und mit denen sich schrittweise und situationsgerecht dem regulären Schulalltag angenähert wird.
Auch stellt sich die Frage, wie in nächster Zeit mit den praktischen Abschlussprüfungen der Mittelschule sowie dem zweiten Staatsexamen und der Übernahme der Absolventen in den Schuldienst umgegangen werden soll. Beide Male ist die Anwesenheit der Klasse oder Gruppe erforderlich. Laut KMK-Beschluss vom 02. April 2020 ist eine Modifizierung der Prüfungsformate möglich. Die KEG befürwortet eine solche Anpassung, wie sie auch bereits andere Bundesländer, wie zum Beispiel Baden-Württemberg, veranlasst haben und erwartet, dass zeitnah Regelungen bekanntgegeben werden, um Planungssicherheit zu geben.

"Grundsätzlich muss irgendwann zu einer Normalität zurückgekehrt werden, aber keinesfalls auf Kosten der Gesundheit. Besonders zum Schutz der Risikogruppe unter den Lehrkräften, Schülern und deren Familien. Dennoch brauchen sowohl die Abschlussklassen als auch betroffene Lehramtsanwärter gerade jetzt Sicherheit und klare Aussagen, um sich vorbereiten zu können", gibt Walburga Krefting, Landesvorsitzende der KEG Bayern, zu bedenken.

Risikogruppen in der Lehrer- und Schülerschaft müssen bei sämtlichen Überlegungen besonders berücksichtigt werden. Gerade unter den Lehrenden finden sich zahlreiche Personen, die zu dieser Gruppe zählen und die bei einer schrittweisen Wiederaufnahme des Bildungsbetriebs nicht einem unverhältnismäßig hohen gesundheitlichem Risiko ausgesetzt werden dürfen. Auch für diesen Personenkreis müssen Lösungen erarbeitet werden, die zumutbar sind und mit denen Unterricht sicher stattfinden kann.

Quelle und Kontaktadresse:
Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern e.V. (KEG) Pressestelle Herzogspitalstr. 13/IV, 80331 München Telefon: (089) 23 68 57 70 0, Fax: (089) 2606387

(ds)

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