Pressemitteilung | Bund der Selbständigen (BdS) - Gewerbeverband Bayern e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Rückzug ins globalisierte Schneckenhaus

(München) - Die Tarifautonomie der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist ein hohes Gut. Seit Jahrzehnten bestimmen die Betroffenen selbst, welche Löhne der heimischen Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit entsprechen. Sie sind das Fundament für Arbeits- und Ausbildungsplätze in unserem Land. „Wer aus wahltaktischen Gründen daran rüttelt, der zieht sich in ein globalisiertes Schneckenhaus zurück, das in der Realität nicht überlebensfähig ist“, kommentiert Verbandspräsident Professor Fritz Wickenhäuser die aktuelle Diskussion.

Stundenlöhne unterhalb von 7,50 Euro sind bereits heute die Ausnahme im bayerischen Mittelstand. Trotzdem sind sie in manchen Branchen und Berufsbildern unverzichtbar. Die Bürger bestimmen durch ihre Kaufentscheidung selbst, welchen Wert sie einem Produkt oder eine Dienstleistung zubilligen. Ist diese Wertschätzung niedrig, dann müssen auch die damit verbundenen Kosten entsprechend niedrig sein. Öffnet sich an dieser Stelle eine Schere, muss diese durch die unternehmerische Substanz finanziert werden, was die Existenz des Unternehmens und aller mit ihm verbundenen Arbeits- und Ausbildungsplätze gefährdet.

Wickenhäuser: „Bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat der Staat selbst zäh um vertretbare Löhne gehandelt. Dieses Recht muss er auch der Wirtschaft zubilligen. Das letzte Wort muss daher immer bei den Arbeitgeber und den Arbeitnehmern liegen. Einzige Aufgabe des Staates ist es, für diese Verhandlungen belastbare Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Die Wirtschaft muss wettbewerbsfähige und somit langfristig gesicherte Arbeitsplätze zu schaffen. Ist die Nachfrage und damit der Erlös nicht ausreichend, um höhere Löhne zahlen zu können, dann ist es die Aufgabe der Gesellschaft und damit des Staates, für einen Ausgleich zu sorgen. Die Entscheidung über Transferzahlungen liegt in der Hand der steuer- und abgabenfinanzierten Politik. Über diesen Weg leisten die Unternehmen ohnehin einen hohen Beitrag. Die Wirtschaft durch Mindestlöhne nochmals zur Ader zu lassen, bedeutet, unternehmerische Zukunftsinvestitionen zu gefährden.

Quelle und Kontaktadresse:
BDS-DGV Bund der Selbständigen - Deutscher Gewerbeverband, Landesverband Bayern e.V. Pressestelle Schwanthalerstr. 110, 80339 München Telefon: (089) 540560, Telefax: (089) 5026493

(el)

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