Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Rund 210.000 Beschäftigte bei IG Metall-Aktionstag für "Arbeit - sicher und fair"

(Frankfurt am Main/Braunschweig/Essen) - Rund 210.000 Beschäftigte aus 1.360 Betrieben haben am Donnerstag (24. Februar 2011) unter dem Motto "Arbeit - sicher und fair" an Kundgebungen der IG Metall teilgenommen. Die bundesweiten betrieblichen Proteste richteten sich gegen die zunehmende Bedrohung regulärer Arbeitsverhältnisse durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Leiharbeit, befristete Anstellungen und Werkverträge.

"Jetzt, in Zeiten des Aufschwungs, wehren wir uns dagegen, die Arbeitswelt durch eine Flut von Leiharbeit und prekärer Beschäftigung für alle schlechter zu machen", sagte Berhold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Donnerstag (24. Februar 2011) auf einer Kundgebung in Braunschweig. Das sei auch für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland ein "Sabotagekurs". Mit prekärer Beschäftigung könne man vielleicht für eine kurze Zeit den Kostenwettlauf gewinnen, werde aber dauerhaft im Innovationswettlauf verlieren. "Wir senden mit dem Aktionstag an Arbeitgeber und Politik das Signal: Stoppt diesen Dumpingwettlauf zulasten der Menschen". Die verloren gegangene Ordnung am Arbeitsmarkt müsse so schnell es gehe wieder hergestellt werden. "Die prekäre Beschäftigung von heute ist das Gift für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft von Morgen und sozialer Sprengstoff allemal", kritisierte Huber.

Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, bezeichnete den Kompromiss im Vermittlungsverfahren über die Hartz IV-Regelsätze und Mindestlöhne als "Placebo", der beim Kampf gegen den Missbrauch durch Leiharbeit nicht helfe. "Schwarz-Gelb macht nach wie vor Politik für Arbeitgeber und die Leiharbeitsbranche", sagte Wetzel auf einer Kundgebung in Essen. Trotz stabiler Konjunkturentwicklung würden Unternehmen kaum unbefristete Beschäftigungsverhältnisse schaffen. "Die Arbeitgeber richten sich mit Leiharbeit und Befristungen ein. Die Politik unterstützt diese Politik mit Nichtstun."

Wetzel forderte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen auf, Politik für die Menschen zu machen. "Bleiben Sie nicht Erfüllungsgehilfin beim schmutzigen Spiel, dass hunderttausende Stammarbeitsplätze durch billige Leiharbeit ersetzt werden", kritisierte Wetzel.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall Vorstand (IG Metall) Pressestelle Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6693-0, Telefax: (069) 6693-2843

(el)

NEWS TEILEN: