Rundfunkbeitrag: Kritik an kommunikativer Zurückhaltung der öffentlich-rechtlichen Sender
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert die offensichtliche kommunikative Zurückhaltung der öffentlich-rechtlichen Sender in der Diskussion um die Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Es sei schwer nachvollziehbar, dass die Stimme der Anstalten in den Berichten über ein mögliches Scheitern des Medienstaatsvertrags im Landtag von Sachsen-Anhalt kaum wahrnehmbar sei, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. In dem Bundesland steht die Zustimmung zur Beitragserhöhung auf der Kippe, nachdem neben der AfD Teile der CDU und der Linksfraktion Ablehnung signalisiert haben.
Überall: "Ein Nein aus Magdeburg hätte gravierende Folgen für den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die von den Ministerpräsidenten befürworteten 86 Cent mehr pro Monat wären damit hinfällig." ARD, ZDF und Deutschlandradio wären nicht mehr in der Lage, auf Dauer ihren Programmauftrag in gewohnter Weise zu erfüllen. "Es geht um die Sicherheit tausender journalistischer Arbeitsplätze", warnt der DJV-Vorsitzende. "Es geht um umfassende und qualitativ hochwertige Informationsformate. Es geht um Unterhaltungssendungen mit hohem Zuspruch."
Die Sender müssten deshalb ein existentielles Interesse daran haben, dass alle Landesparlamente mit ja stimmten. "Wie ein Kaninchen vor der Schlange zu sitzen ist in dieser Situation das völlig falsche Mittel", kritisiert der DJV-Vorsitzende.
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