Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Runter vom Gas für die Liebe: Amphibien auf den Straßen unterwegs

(Berlin) - Nasses, mildes Spätwinterwetter hat die Lurche in Liebesstimmung versetzt: In vielen Regionen Deutschlands sind Frösche, Kröten, Molche und Unken seit Tagen bereits unterwegs. "Der angekündigte Kälteeinbruch am Wochenende wird die Wanderung zwar erst einmal stoppen. Aber sobald es nachts mehr als fünf Grad Celsius warm wird, kommen die Tiere aus den Winterquartieren und begeben sich zu ihren Laichgewässern, um sich zu paaren", sagt Sascha Schleich, stellvertretender Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik. "Dabei werden leider jedes Jahr viele Amphibien auf unseren Straßen getötet."

Der NABU bittet darum Autofahrerinnen und Autofahrer, auf Amphibienwanderstrecken höchstens 30 Stundenkilometer zu fahren. Die Strecken sind durch entsprechende Hinweise ausgeschildert. Langsames Fahren kann vielen Tieren das Leben retten. Denn sie sterben nicht nur unter Autoreifen, sondern auch wenn Fahrzeuge sehr schnell unterwegs sind. "Große Geschwindigkeit erzeugt einen so hohen Luftdruck, dass die inneren Organe von Fröschen, Kröten und Molchen platzen oder durch den Mund nach außen gestülpt werden. Die Tiere verenden qualvoll", so Schleich. Vorsichtige Fahrweise ist auch wegen der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wichtig, die im Einsatz sind. Schleich: "Warnschilder und Tempolimits müssen unbedingt beachtet werden, auch weil die Einsätze in der Dämmerung stattfinden, wenn die meisten Tiere unterwegs sind." Der Höhepunkt der Wanderungen wird aufgrund der regional sehr schwankenden Temperaturen aber erst in einigen Wochen erwartet.

Seit vielen Jahren kämpfen Naturfreundinnen und -freunde gegen den Amphibientod an unseren Straßen. Sie stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Für diese ehrenamtliche Arbeit sind zahlreiche Helferinnen und Helfer nötig. Der NABU informiert darum unter www.NABU.de/Kroetenwanderung über das bundesweite Wandergeschehen. Dort gibt es neben aktuellen Meldungen über besondere Ereignisse und seltene Arten auch eine bundesweite Datenbank, die über den Standort von Krötenzäunen und Aktionen informiert. Wer mithelfen möchte, findet hier Einsatzmöglichkeiten.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(jg)

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