Pressemitteilung | Deutsches Kinderhilfswerk e.V.

Safer Internet Day 2022: Vernetzung und Engagement von Kindern im Internet stärken

(Berlin) - Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert zum heutigen Safer Internet Day, Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum besser umzusetzen und ihre Perspektiven mehr als bisher zu berücksichtigen. Dafür braucht es aus Sicht der Kinderrechtsorganisation die Förderung kindgerechter, digitaler Instrumente zur Meinungsäußerung und Partizipation. Grundvoraussetzung dafür sind die Bereitstellung kostenloser, sicherer Internetzugänge, kindgerechte Informationen und Anwendungen sowie die Medienkompetenzförderung von Kindern und Jugendlichen, Eltern, Fachkräften und der Zivilgesellschaft.

Passend zum Motto des Safer Internet Day "Fit für die Demokratie, stark für die Gesellschaft" weist das Deutsche Kinderhilfswerk darauf hin, dass ein kompetenter Umgang mit Medien mittlerweile eine Schlüsselkompetenz darstellt. Junge Menschen können immer seltener ohne digitale Technologien, Angebote und Dienste sozial, politisch oder kulturell teilhaben, sich informieren, bilden, versammeln oder frei äußern. Das zeigen auch verschiedene Beiträge des Online-Dossiers "Teilhaben! Kinderrechtliche Potenziale der Digitalisierung". Deshalb müssen sichere digitale Räume gefördert werden, die den Schutz der Privatsphäre achten, und gleichberechtigten Zugang für alle Kinder und Jugendliche ermöglichen. Medienbildung und politische Bildung an Schulen sollten es ihnen ermöglichen, sich kritisch, analytisch und ethisch mit Informations- und Kommunikationstechnologien wie Algorithmen, Datenanalysen, virtuellen und erweiterten Realitäten oder künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen und am Diskurs über die Informationsgesellschaft teilnehmen zu können.

"Der digitale Raum bietet Kindern und Jugendlichen viele Möglichkeiten, ihre Rechte auf Teilhabe und auf Informations-, Meinungs- oder Versammlungsfreiheit wahrzunehmen. Damit sie diese auch nutzen können, müssen Gesetzgebungsprozesse, politische Diskussionen und auch Schulen weniger hierarchisch und beteiligungsorientierter organisiert werden. Partizipation zu ermöglichen, bedeutet auch, dass Bund, Länder und Kommunen, aber auch Anbieter und Schulen den Meinungen und Positionen von jungen Menschen mehr Gehör schenken und sie bei Entscheidungen berücksichtigen. Dafür müssen Erwachsene bereit sein, Verantwortung und auch Macht an Kinder und Jugendliche abzugeben", betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

"Teilhabe und Beteiligung zu ermöglichen, bedeutet auch, entschieden gegen Cybergrooming, Hate Speech, Fake News oder die Sammlung privater Daten vorzugehen, denn diese Interaktionsrisiken halten Kinder von der Nutzung digitaler Räume ab. Anbieter sollten effektive Melde- und Beschwerdewege vorhalten, technische Schutzeinstellungen beispielsweise auch vor kommerzieller Datenauswertung anbieten und diese transparent an Kinder kommunizieren. Kitas und Schulen müssen durch Qualifizierungen und praxisbezogene Unterstützung zu verlässlichen Ansprechpartnern für Kinder und Familien in Bezug auf Interaktionsrisiken werden. Kinder vor Gefahren für ihr Leben und ihre Entwicklung zu schützen, bedeutet darüber hinaus auch, sie in ihren schon entwickelten Umgangsweisen mit diesen Risiken zu unterstützen und sie vor allem an der Entwicklung von Lösungswegen zu beteiligen", sagt Thomas Krüger.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Kinderhilfswerk e.V. Uwe Kamp, Pressesprecher Leipziger Str. 116-118, 10117 Berlin Telefon: (030) 3086930, Fax: (030) 2795634

(sf)

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