Pressemitteilung | DER MITTELSTANDSVERBUND - ZGV e.V.

Scharf mahnt Chancengleichheit für Mittelstand im E-Commerce-Zeitalter an

(Bonn) - Der von der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV) neu gewählte Präsident Jochen Scharf Graf von Schwerin, Mitglied der Geschäftsführung bei der Kölnischen Mode- und Textilhandelsgesellschaft mbH (KMT Rheintextil, Köln), hat in Bonn mit Nachdruck an die mittelständischen Verbundgruppen des Handels und Handwerks appelliert, die Chancen des E-Commerce nicht zu verpassen. Von der Politik forderte er, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den mittelständischen Verbundgruppen ermöglichen, im Wettbewerb mit den Großbetrieben zu bestehen.

Der genossenschaftlich und in Verbundgruppen organisierte Mittelstand müsse jetzt die Chancen des elektronischen Handels nutzen, so Scharf. „Mit Hilfe der Internet-Technologien lassen sich quasi über Nacht neue Märkte erschließen. Kunden- und Lieferantenbeziehungen können auf einer Plattform der kurzen Wege genau aufeinander abgestimmt und Kosten reduziert werden. Wer jetzt Ressourcen für die Weiterentwicklung von E-Commerce-Konzepten abstellt, investiert in die Zukunft und sichert seine Existenz.“ Unverzichtbar sei dabei jedoch eine verläßliche und standardisierte Technik, so Scharf weiter. Noch immer bereiten die Erfassung, Pflege, Aufbereitung und die Bereitstellung der multimedialen Produktdaten in den Gruppenzentralen hohen Verwaltungsaufwand. Es mangele an einheitlichen Datenstrukturen, Dateiformaten, Produktschlüsseln und Katalogklassifizierungen. „Einheitliche Dateiformate sind aber eine Grundvoraussetzung für den elektronischen Handel. Es ist für kleine und mittlere Unternehmen schwierig genug, sich im stationären Handel zu behaupten, nun müssen wir den Mittelstand davor bewahren, dass er im Internet abgehängt wird“, sagte Scharf.

„Die Umsetzung der E-Commerce-Richtlinie in nationales Recht muss die Belange des Mittelstandes berücksichtigen“, forderte der ZGV-Präsident. Die damit zusammenhängende Liberalisierung des Rabattgesetzes dürfe nicht zur einseitigen Stärkung von Großbetrieben führen. Scharf befürchtet, dass Großbetriebe nach Abschaffung von Rabattgesetz und Zugabeverordnung Kundenbindungssysteme kreieren, die den Mittelstand aus dem Markt drängen. Der Mittelstand aber, so ergänzte Scharf, dürfe aus kartellrechtlichen Gründen gar keine derartigen Kundenbindungssysteme in den Markt bringen. Hier müsse der Gesetzgeber wenigstens für gleiche Startchancen sorgen.



Der Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV) ist die bundesweite Vertretung der gewerblichen Warengenossenschaften/Verbundgruppen des Handels und Handwerks, die in mehr als 30 Branchen tätig sind. Die rund 350 Verbundgruppen erzielen einen Jahresumsatz mit ihren Kooperationspartnern von mehr als 140 Milliarden Mark in Waren und Dienstleistungen; angeschlossen sind ca. 180.000 mittelständische Einzelhändler und Handwerker. Die Interessen der Zusammenschlüsse werden auf internationaler Ebene von den Organisationen Internationale Vereinigung von Einkaufs- und Marketingverbänden (IVE) sowie durch die Union des Groupements de Commercants Détaillants indépendants de L`Europe (UGAL) vertreten.

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