Pressemitteilung | Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)

Schlechtes Sehen im Straßenverkehr ist lebensgefährlich / Der Berufsverband der Augenärzte rät zur regelmäßigen Kontrolle

(Düsseldorf) - Tiefstehende Sonne, verregneter Asphalt, Scheinwerfer in der Dämmerung: Herbst- und winterliche Lichtverhältnisse bringen das menschliche Auge an die Leistungsgrenze. Laut einer Umfrage sind heute nur zwei Drittel der deutschen Autofahrer von ihrer Sehschärfe überzeugt. Jeder fünfte Autofahrer ist nachtblind, hinzukommen Altersweitsichtigkeit, die altersbedingte Makuladegeneration oder ein eingeschränktes Gesichtsfeld. „Besonders deutlich treten Sehschwächen im Herbst und Winter auf. Dann müssen die Augen mit weniger Licht auskommen und liefern im schlechtesten Fall nicht mehr genügend Seheindrücke“, warnt Dr. Gernot Freißler, Mitglied des Berufsverbandes der Augenärzte (BVA) und niedergelassener Augenarzt. Nach Schätzungen des BVA gehen 300.000 Verkehrsunfälle auf schlechtes Sehen zurück. Solche alarmierenden Unfallzahlen sind vermeidbar. Autofahrer sollten eigenverantwortlich jährlich zu einer Kontrolluntersuchung den Augenarzt aufsuchen. „Neben dem klassischen Sehtest, den auch Fahranfänger und Berufskraftfahrer bestehen müssen, ist für den Autofahrer besonders eine Kontrolle des Gesichtsfeldes wichtig, um die Übersicht im Straßenverkehr zu behalten“, sagt Dr. Uwe Kraffel, Erster Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte. Während Autos regelmäßig per Gesetz dem TÜV vorgestellt werden müssen, wird der „TÜV“ beim Augenarzt vernachlässigt. Dabei werden im Straßenverkehr etwa 90 Prozent aller Sinneseindrücke mit den Augen wahrgenommen und die Bedeutung des guten Sehens eines Verkehrsteilnehmers kann somit über Leben und Tod entscheiden.

Höchste Sehanforderung im Winter
Viele Menschen sind sich ihrer Sehschwächen gar nicht bewusst. Die Ursachen dafür sehen die Experten in einer schleichenden Veränderung der Sehstärke oder in einer langsam zunehmenden Einschränkung des Gesichtsfeldes. „Bei vielen Patienten trifft es zu, dass tagsüber noch eine gute Sehschärfe besteht. Doch bei höheren Sehanforderungen wie nachts, bei Dämmerlicht oder im Regen wirken sich Trübungen im Augenbereich gefährlich aus“, erklärt Dr. Freißler. Nur der Augenarzt kontrolliert bei einem Sehtest wirklich alle Faktoren, die für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr wichtig sind. Dazu gehören: Kurz- und Weitsichtigkeit, der vordere und hintere Augenabschnitt, das Gesichtsfeld, die Netzhaut und das Dämmerungssehen. Obwohl die gesetzlichen Krankenkassen eine solche Untersuchung nicht zahlen dürfen, sollte jeder Verkehrteilnehmer so verantwortungsbewusst sein und zum Schutz der eigenen Gesundheit und anderer Verkehrsteilnehmer regelmäßig zum Augen-TÜV gehen.

Überraschungseffekte vermeiden
Bei einer Einschränkung oder bei Ausfällen des Gesichtsfeldes können andere Verkehrsteilnehmer oder Hinweisschilder völlig übersehen werden. Das Gesichtsfeld umfasst den für das unbewegte Auge sichtbaren Teil des Raumes. „Gerade in der dunklen Jahreszeit, bei Nebel oder Regen kann es Patienten passieren, dass andere Autos wie aus dem Nichts erscheinen und nicht mehr genügend Zeit bleibt, um einen Unfall zu verhindern“, sagt Dr. Freißler. Bei einer solchen Erkrankung ist die Beratung des Augenarztes unbedingt notwendig, damit der Autofahrer seine Grenzen und Möglichkeiten im Straßenverkehr genau kennt. Um wirklich sicher durch den Straßenverkehr zu kommen, sind regelmäßige augenärztliche Kontrollen unabdingbar. Nur der Facharzt kann die entsprechenden Untersuchungen vornehmen und wichtige Tipps an den Patienten weitergeben, so dass eine bestmögliche Sicht auf den Straßen gewährleistet ist.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) Pressestelle Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 4303700, Telefax: (0211) 4303720

(bl)

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