"Schlichterspruch nicht akzeptabel" / Tarifrunde öffentlicher Dienst für Bund und Kommunen: Bildungsgewerkschaft zu Ergebnis der Schlichtung
(Friedrichshafen) - Als "nicht akzeptabel" hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) das Ergebnis der Schlichtung in der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen bezeichnet. "Der Späth-Schlichter-Spruch bringt gegenüber dem vorliegenden Angebot der Arbeitgeber kaum substanzielle Verbesserungen. Mit Ach und Krach bedeuten die vorgeschlagenen Lohnerhöhungen für einen Teil der Beschäftigten den Ausgleich der Inflationsrate - bei gleichzeitiger Erhöhung der Arbeitszeit der Beschäftigten. Zusätzlich soll der Osten weiter abgekoppelt bleiben. Der Nachholbedarf, den der öffentliche Dienst hat, wird nicht berücksichtigt. Die Mitglieder der GEW erwarten nach den Streikaktivitäten der vergangenen Wochen, das deutlich mehr Geld im Portemonnaie verbleibt - und sie dies nicht auch noch durch längere Arbeitszeiten selbst finanzieren sollen", sagte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne am Donnerstag (27. März 2008) in Friedrichshafen. "Arbeitszeitverlängerung bedeutet immer Stellenvernichtung. Allein im Erzieherinnenbereich in den Kommunen bedroht die vorgeschlagene Arbeitszeitverlängerung 5000 Stellen. Die Einkommensverluste von Erzieherinnen betragen wegen der fehlenden Überleitungsregelung weit über 300 Euro im Monat."
Thöne forderte die Arbeitgeber auf, bis zur nächsten Verhandlungsrunde am kommenden Samstag (29. März 2008) ihr Angebot endlich deutlich zu erhöhen. "Wenn die Arbeitgeber nicht mehr als den Späth-Schlichter-Spruch bieten, provozieren sie Urabstimmungen und mögliche weitere Streikaktivitäten."
Info: Die Mitglieder der Gewerkschaften in der Schlichtungskommission hatten den Vorschlag des stimmberechtigten, von den Arbeitgebern benannten Vorsitzenden Lothar Späth (CDU), ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg, abgelehnt. Auch der von den Gewerkschaften benannte, nicht stimmberechtigte Vorsitzende Herbert Schmalstieg (SPD), ehemaliger Oberbürgermeister von Hannover, hatte sich dem Vorschlag nicht angeschlossen.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Ulf Roedde, Pressesprecher
Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 78973-0, Telefax: (069) 78973-201
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